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100 Jahre Schwimmgeschichte - Sammlung von Zeit-Berichten

Autor
Christian Homagk
 
Datum
07/11/2006
 
Quelle
Finsterwalder Stadt-Anzeiger
 
Stichwort
100 jahre

Finsterwalde. Der Verein “Neptun 08” gibt 2008 eine Broschüre heraus, deren Arbeitstitel “Nullacht-Geschichte(n)-Mosaik” lautet. Gegenwärtig werden Zeit-Berichte gesammelt.

Vorliegen zum Beispiel Fotos von einer Ausflugsfahrt der Finsterwalder Schwimmer nach Berlin Mitte der dreißiger Jahre, um dort die Olympia-Bauten in der Reichshauptstadt zu besichtigen.

Aus den vierziger Jahren schreibt ein alter “Nullachter” über Handballspiele auf dem Finsterwalder Fichteplatz.

Von den ersten Cottbuser Bezirksmeisterschaften 1953 im Sommerbad Spremberg wird berichtet, dass der Finsterwalder “Chef” Hanne Weinert 50 Pfennig an alle Mutigen auszahlte, die sich vom 10-Meter-Turm ins Wasser zu springen getrauten.

Zum einmaligen Winterwassertraining pro Monat fuhr “Fortschritt” danach mit dem Aufbau-LKW des Trägerbetriebes VEB Feintuch nach Luckenwalde ins dortige Hallenbad. Vielen bleiben die fröhlichen Touren im Gedächtnis.

1956 bleibt eine Zwickauer Sportlerin in Finsterwalde “hängen”; sie war bei den DDR-Jugendmeisterschaften von einem hiesigen Helfer so angetan, dass beide später heirateten. Das “Schwimmstadion der Freundschaft” erlebte 1961 sogar “Deutsche Meisterschaften der DDR” genau an jenem Wochenende, als der Mauerbau begann. Augenzeugen erzählen vom Streik einiger Berliner Schwimmer.

Für’s Schulschwimmen und die Nachwuchs-Entwicklung entstanden vor 40 Jahren Lehrschwimmbecken in Sonnewalde, Doberlug und Finsterwalde. Ende der siebziger startete ein Finsterwalder beim Länderkampf DDR-USA in “Berlin, Hauptstadt der DDR”. Einen Glanzpunkt an Organisationsgeschick setzte 1981 der junge leitende Schwimmmeister aus der Schwimmhalle. Bernhard Radigk organisierte eine große Helferschar fürs “Verbandsfest” des DDR-Schwimmverbandes. Hunderte Schwimmer fühlten sich in Finsterwalde wohl.

Manche Aktive vergangener Jahrzehnte erinnern an Erfolge in Pionier- bzw. FDJ-Staffelpokalen. Älter geworden, drücken diese jungen Frauen und Männern die Stadtrekorde in der 4x100-m-Freistil-Staffel auf 4:13 bzw. 3:49 Minuten. In den “Neunzigern” spendierten Schwimmveteranen däfur zur Erinnerung Goldmünzen.

Diesen flüchtigen Rückblick möchten “die Schwimmer” vervollständigen mit Zeitzeugen-Berichten zu Stichworten wie GoW-Meisterschaften, KJS, Läufervergleiche mit Polen, Schweden, Rumänien, Ferienlager Obernaundorf, Kosice-Reisen.

Wenn viele schreiben, werden sich viele wiederfinden und schmunzeln, ganz im Sinne von “Die Erinnerung ist der Nachsommer menschlicher Freuden.” Man nutze die Chance und - “Neptun 08” bittet um Post.