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Skitreff war am Bernhardiner

Neptun zu Winterspielen im Tiefschnee

Autor
Christian Homagk
 
Datum
12/02/2002
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
straz

Riesengebirge. Während der ersten Ferienwoche belegte der Sportverein Neptun 08 neun Zimmer im Riesengebirgshotel am Strasch, aber in den Hotelfluren war von den Finsterwaldern wenig zu sehen. Sie waren täglich lange draußen, entweder auf weiter Tour oder in der Übungsspur.

Abgereist aus der Heimat bei frühlingshafter Wärme, stiegen sie gleich nach der Bus-Ankunft in Rokytnice bei Sonnenschein durch tiefen, weichen Altschnee. Diese Schneeverhältnisse (morgens hart, glatt - mittags stumpf) verlangten viel Geschick auf den schmalen Brettern. Alle fahren ja auf Langlauf-Latten. Wer’s noch nicht hatte, dem blieb bloß, sich die Tricks mit der Zeit anzueignen. Vom 2.-Klasse-Schüler Christoph aus Crinitz, bis zur Abiturientin Sabine aus der Sängerstadt trafen sich in diesem „Winterlager“ kleine und große Einsteiger und Könner. Vom Kleinkind Lena bis zum Rentner-Ehepaar Jutta und Dietmar reichte die Altersspanne der Teilnehmer.

Lange Abfahrten über weite Wiesen

Zu den reichlich vierstündigen Vormittags-Ausflügen sammelte man sich neun Minuten nach Neun am Bernhardiner-Hunde-Zwinger. In Leistungsgruppen eingeteilt. Von erwachsenen Vereinsmitgliedern angeleitet. Anstrengend zumeist für alle. Wenn’s halsbrecherisch zu werden drohte, bei Abfahrten in Hohlwegen zum Beispiel, dann war Abrutschen auf dem Hintern oder Stapfen durch (hüfttiefen!) Schnee (mit den Brettern auf den Schultern) angesagt. Oft erfreuten lange Abfahrten über weite Wiesen. Lydia jauchzte, Tommy auch. Weil die Straßen abgetaut waren, mussten die Ski öfter mal abgeschnallt und getragen werden. Diese Transportart wurde auch gewählt, wenn am Steilhang der „Fischgrätenschritt“ oder der „Treppenschritt“ zu viel Kraft erforderten. Triefend nasse Schuhe galt’s an jedem Tag zu trocknen, auch Handschuhe, Hosen, Jacken. Dennoch: Die Woche war schön!

Höhepunkt: Die „Skispiele“

Mit Tischtennis-Turnier, Kartenspielen, Lesestündchen, mit Lagerfeuer, Stadtgang, Wettbewerben wurde es an Nachmittagen und Abenden nie langweilig. „Fürstlich“ fast war das Essen. Aus jeweils drei Gerichten konnte man auswählen. Die Böhmische Küche bot zum Beispiel Herzhaftes wie Rindsbraten in Weinsoße mit Knödeln oder Süßes wie Buchteln in Vanillesoße oder auch Apfelreis.

Sportliche Krönung waren ein Tagesausflug auf die Höhe und die „Skispiele“. Wie bei den zeitgleichen Olympischen Spielen in Amerika verglich man sich in den nordischen Disziplinen Langlauf, Sprung und Biathlon. Franz und Julia kamen mit der Strasch-Runde gut zurecht, Maria und Johannes ernteten Beifall beim Skisprung. Anfahrt mit „Blick zum (Neptun-)Logo“, Absprung vom Schanzentisch, Flughaltung und PAP (Po-Aufsetz-Punkt) wurden in die Wertung einbezogen.

Jubel und Kummer gab’s nach Abschluss der Biathlon-Staffel: Pukrops gewannen vor Löschkes und Hartmanns die Familienwertung. Fehlwürfe mit Tannenzapfen hatten zu Strafrunden geführt und das Ergebnis beeinflusst. Am letzten Tag fiel Neuschnee. Er verstärkte den Eindruck des „Winterlagers“ - bei dem Frühling daheim.



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