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Na endlich: Geld für die Schwimmhallenreko ist da

Bildungsminister Reiche brachte gestern Fördermittelbescheid mit

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
01/10/2002
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

oben: so sieht künftig die alte neue Schwimmhalle aus; unten: Schüler der Förderschule begrüßten gestern den Minister.

Finsterwalde. Immerhin 3.728.400 Euro hatte gestern Steffen Reiche unterm Arm geklemmt, als der Bildungsminister in der Mittagsstunde nach Finsterwalde kam - und Bürgermeister Johannes Wohmann das Fördergeld für die Rekonstruktion der Schwimmhalle überreichte. Spätestens in zwei Jahren soll die größte Badewanne im Altkreis - je zur Hälfte aus Landes- bzw. EU-Töpfen und aus der Stadtkasse finanziert - aufwändig saniert und modernisiert sein.

Im Vorfeld hatte das Bauvorhaben immer wieder für Unstimmigkeiten und, wie Reiche es formulierte, „ein paar Spannungen“ zwischen Land und Stadt gesorgt, bevor man sich auf die Fördersumme einigen konnte. Öffentlich stark unter Beschuss stand die Stadt auch, weil sie die Halle bereits im Frühjahr vorigen Jahres voreilig schloss und sofort mit der Demontage begann, obwohl ein Baustart überhaupt nicht in Sicht war. Der wird auch mit dem Fördergeld aus Potsdam noch weiter auf sich warten lassen. „Jetzt beginnen erst die europaweiten Ausschreibungen. Und das dauert“, so Torsten Hensel, der zuständige Architekt - er rechnet erst ab dem kommenden Frühjahr mit den eigentlichen Bauarbeiten.

Insgesamt über sieben Millionen Euro werden in die 24 Jahre alte Schwimmhalle gesteckt - und dabei zu einem Erlebnisbad aufgewertet. Neben den fünf 25-Meter-Schwimmbahnen und dem Nichtschwimmer- kommen ein Kinder- und ein Ruhebecken sowie eine 63 Meter lange Rutsche dazu. Zusammen fast 500 Quadratmeter Wasserfläche laden in der neuen Schwimmhalle zum Baden und Schwimmen ein. Ein Cafe mit Terrasse bietet Platz für 30 Gäste. Von einer Tribüne aus können 80 Besucher die Wettkämpfe im Wasser beobachten. In einem Neubautrakt, der von innen wie außen zugänglich ist, wird die neue Sauna untergebracht. Hier kann man in einer finnischen, einer russischen, in einer Dampf-, einer Kräutersauna und in einer außenliegenden Blocksauna schwitzen. Die Schwimmhalle wie die Sauna werden für behinderte und ältere Bürger zu ebener Erde und damit besser als bisher zugänglich sein. Auf dem Papier ist bereits der mögliche Anbau eines Freibades eingezeichnet der allerdings derzeit weder geplant noch überhaupt vorgesehen ist.

Nach dem Erlebnisbad in Eberswalde ist die Einrichtung in Finsterwalde das größte Förderobjekt des Landes dieser Art, betonte Minister Reiche gestern. Nutznießer der neuen Halle seien insbesondere die Schulkinder, die gegenwärtig auswärts zum Schwimmunterricht müssten, aber auch die Schwimmer und die Triathleten, die hier ihre Landesleistungsstützpunkte haben, sowie die Deutsche Wasserwacht.

Minister Steffen Reiche, gestern noch sichtlich von Muskelkater vom Berlin-Marathon geplagt, regte an, das Richtefest an der Schwimmhalle mit einem Triathlon zu feiern.



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