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Mach's mit, mach's nach, mach's besser

Mit Sport und Spiel haben Sucht und Gewalt keine Chance

Autor
Martin Eiser
 
Datum
13/11/2002
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
woche der praevention

Finsterwalde. Fernsehen und Computer sind zwar Dinge, die viele Kinder gerne haben, aber dass es noch mehr Dinge gibt, die man in seiner Freizeit machen kann, sollte der Projekttag in der Woche der Prävention von Sucht und Gewalt der Grundschule Stadt-Mitte zeigen.

Zusammen mit dem Verein Neptun 08 und dem Jugendrotkreuz wurde ein kleines Programm auf die Beine gestellt, was vor allem für Kinder interessant war. Zusätzlich zum Angebot auf dem Schulhof und in der Doppelturnhalle gab es in der Schule Collagen der Schüler zum Thema „Gewalt Nein Danke” und eine Umfrage zum Thema Freizeit zu bestaunen. An der Umfrage war deutlich zu erkennen, dass mit dem Älterwerden der Schüler auch die organisierte Freizeit immer weniger Zeit einnimmt. Ein Problem, was nicht nur durch mangelnde Angebote zu erklären ist, meint die Direktorin Susann Kuhn. „Auch vom Elternhaus fehlen oft Motivationen. Angebote gibt es genug, aber sie werden oft nicht genutzt.“ Ebenso spielen gruppendynamische Prozesse eine Rolle, schlicht und einfach gesagt: Gemeinsame Freizeitgestaltung macht doppelt Spaß. So wundert es auch nicht, warum der Wettbewerb zwischen den Grundschulen so beliebt war und viele Schüler wie Fabian Kumpf (12) meinen: „So etwas soll es öfter geben, das macht Spaß.“ Auch das rege Interesse an Fußball kommt nicht von ungefähr. Ines Felis, Lehrerin und Organisatorin der Veranstaltung, ist stolz auf das, was auf die Beine gestellt wurde: „Ich sehe sogar viele fremde Gesichter hier, ich gehe fest davon aus, dass im nächsten Jahr wieder ein solcher Tag organisiert wird.“

Doch was unternehmen die Schüler eigentlich in ihrer Freizeit? Felix John (10) trifft sich mit Kumpels und spielt natürlich Fußball und das sogar im Verein, Videospiele und Fernsehen spielen bei ihm nur eine untergeordnete Rolle. Ähnlich ist es bei Robert Budschulowski (11). Auch er spielt Fußball, geht außerdem noch schwimmen und angelt in seiner Freizeit. Eine nicht ganz alltägliche, aber spannende Beschäftigung hat Mirko Teichert (16). Durch die Grundschule kam er zum Jugendrotkreuz, ist immer noch mit Freude dabei und wirbt nun selbst schon Nachwuchs. „Ich habe Spaß am helfen, auch wenn ich beruflich wahrscheinlich in eine andere Richtung gehen werden.“ Neben dieser Tätigkeit fährt Mirko noch viel Fahrrad und besucht das Wing-Tsun-Training, eine Form der Selbstverteidigung.

Das Interesse wurde an diesem Tag geweckt oder gestärkt - und zwar nicht nur für den Sport. Ein solcher Tag zeigt, dass man nicht alleine ist und gemeinsam seine Freizeit nutzen kann - und das möglichst sinnvoll.



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