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„Damit hätten wir nie gerechnet“

Überraschungen blieben bei der Sportlerehrung 2002 nicht aus / Temperamentvolle Gala in Falkenberg

Autor
Frank Claus
 
Datum
17/03/2003
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
sportlerwahl
Foto/Abbildung
Frank Claus

Die Sieger und Platzierten vereint. Sie nahmen Glückwünsche vom Präsidenten des Landessportbundes, Edwin Zimmermann, Landrat Klaus Richter und vom Vorsitzenden des Kreissportbundes Elbe-Elster, Detlev Leissner, entgegen.

Falkenberg. Es sollte die Sportgala der Neuerungen werden. Nicht nur, weil als Veranstaltungsort erstmals Falkenberg gewählt wurde - auch, weil vor allem die Bewertungskriterien geändert worden waren. Um es vorweg zu nehmen, das Prozedere und die Gala fanden mehrheitlich viel Zustimmung. Aber auch Kritik, bitterböse sogar, blieb nicht aus.

Kurze Reden und würdevolle Zeremonien hatte man sich für dieses Jahr vorgenommen. Und das gelang. Nach den Ansprachen von Detlev Leissner, der vor allem eine weitere Förderung des Sports durch Bund, Land und Kreis anmahnte und sich gegen die geplante Kürzung der ABM-Stellen im Sportbereich wandte, würdigte der Präsident des Landessportbundes Edwin Zimmermann das Engagement der vielen regionalen Firmen, ohne die der Sport heute schon längst nicht mehr existieren könne.

Landrat Klaus Richter zeigte sich begeistert von der Atmosphäre und meinte kurz vor Mitternacht dann auch überzeugt: „Diese Sportgala müssen wir unbedingt am Leben erhalten.“

Wirkungsvoll, mit Tusch von der Band und am Ende sogar mit Saalfeuerwerk, sind in diesem Jahr die Sportler geehrt worden. Dass es zwischen den Platzierungen teils heftig eng wurde, ist vor allem dem neuen Bewertungsmodus zu verdanken. Speerwerferin Marlen Vetter strahlte, als ihr Name als der der Siegerin bei den Damen verlesen wurde. Doch der glücklichste Sportler an diesem Abend war wohl Günter Hartung aus Finsterwalde. Endlich, so sprudelte es aus ihm hervor, sei es gelungen, eine Bewertungsform zu finden, die sich mehr an der Leistung als der Popularität orientiere. Das, was Hartung so sah, empfand Hammerwerfer Ralf Jossa überhaupt nicht. „Für mich war das das letzte Mal, dass ich meiner Nominierung auf dem Tippschein zugestimmt habe“, erklärte er sichtlich enttäuscht. Er konnte nicht nachvollziehen, dass Sportler vor ihm eingekommen waren, die längst noch nicht so lange wie er Leistungen auf hohem Niveau erbringen.

Da half auch nicht die schon vorher geäußerte Bemerkung des Landrats, dass alle, die zu den Nominierten auf dem Tippschein zählen, Gewinner der Sportlerumfrage sind. Mario Barczyk, Spielertrainer der TSV 1878 Fußballer aus Schlieben - die Mannschaft stand auch in diesem Jahr auf dem Tippschein - sah das genauso. Er war deshalb auch nicht böse, dass seine Elf diesmal nicht den Titel verteidigen konnte. Völlig überrascht waren die diesjährigen Sieger - die Handball-Oberliga-Frauen des Elsterwerdaer SV 94. „Damit hätten wir nie gerechnet“, lagen sie sich in den Armen. Kein Wunder, dass so die bittere Auswärtsniederlage wenige Stunden zuvor schnell vergessen war. Die Kröbelner Fußball-Damen wurden Zweite, und auf Platz drei kamen Handballer ein, denen an diesem Abend überhaupt nicht zum Feiern war: die Spieler des HC Bad Liebenwerda. Wenige Stunden vorher haben sie womöglich mit einer Heimspiel-Niederlage den Oberliga-Klassenerhalt vergeigt. Wirkungsvoller als in den zurückliegenden Jahren ist diesmal der Fair-Play-Pokal vergeben worden, der diesmal nach Kröbeln zu den Nachwuchsfußballern ging.

Nach all den Ehrungen erneut wieder optisch wirkungsvoll von Elster TV in Szene gesetzt - ging es ans Feiern. Die Partyband „Pick up“ sorgte mit modernen Rhythmen für jede Menge Vergnügen. Auch das mit Wunderkerzen garnierte Eisbuffet war nochmal ein Blickfang und Gaumenschmaus. Darüber hinaus konnten bei einer Tombola sogar noch etliche attraktive Preise mit nach Hause genommen werden.

Kurzum: Es war eine Sportgala mit viel Kurzweil in einem dank des gastgebenden ESV Lok Falkenberg außerordentlich attraktiv dekorierten Saal. Vor allem dem finanziellen Engagement der Sparkasse Elbe-Elster ist es zu verdanken, dass es eine Gala in dieser Form laut Edwin Zimmermann die einzige im Land - noch gibt.



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