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Stiller Sport-Ort in der Bürgerheide

«Trimm-Dich-Pfad» eingeweiht

Autor
gp
 
Datum
16/10/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
sportstaetten
laufen
Foto/Abbildung
gp

Angebot für gute Wochenend-Vorsätze: der gestern eingeweihte Trimm-dich-Pfad.

Finsterwalde. Um ein Dutzend Bewegungs-Empfehlungen reicher ist die «Sänger- und Sportstadt» seit gestern. Von der östlichen Tierparkecke an bis zum Siebenbrunnen, auf etwa 1,5 km Waldweg verteilt, führt ein so bezeichneter «Trimm-Dich-Pfad» .

Seine aus heimischen Hartholz (Robinie, etwa zwölf Jahre Haltbarkeit), gummierten Metallbändern, einigem Edelstahl und etwas Seil verfertigten zwölf Übungsorte reizten zur Nutzung, schon bevor sie am Freitagvormittag vom Bürgermeister Wohmann und von der Projektmanagement-Geschäftsführerin Dr. Christina Eisenberg dazu offiziell übergeben wurden. Mit dazugehörigem Band-Durchschnitt, mit Glühwein, Kaffee, in Schlips und Stöckelschuhen, leider auch Zigarettenqualm . . .

Vor zwei Jahren hatten sich Karsten Pinetzki vom städtischen Bauamt und Veit Klaue von der E & G-Projekt-Agentur darauf verständigt, für die Bürgerheide eine solche Sportstrecke anzustreben. Sie hatten sich in der Öffentlichkeitsdarstellung zurückgehalten, um die bürokratischen Hürden, auch die Geldbeschaffung, Arbeitskräftegewinnung, Materialbereitstellung in solider Ruhe nach und nach «abzuhaken». Nun sind letzter Mulch und Sand ausgestreut und die TÜV-Zustimmung eingeholt worden, das Werk fertig und die nötigen guten Wünsche ausgesprochen worden. Es liegt da in der Bürgerheide ein stiller langgestreckter Sport-Ort mit zwölffacher Lockung zu gesteigerter Bewegung, übers Traben, Schreiten oder Radeln hinaus. Den gesundheitsbewussten Bürgern bereitet seine Nutzung bestimmt Freude, und die Gäste der Stadt empfinden diesen Sport-Pfad sicherlich als gesteigerte Anziehung. Muskelkater obenrum holten sich kürzlich junge Männer, als sie während eines «Läufchens» vom Hochreck zu einem Zweikampf im Klimmziehen angeregt worden waren. Ältere prüften beim Liegestütz-Armbeugen ihre Kräfte und spürten tags darauf das aus früherer Zeit erinnerte Ziehen im Oberarm und im Schultergelenk. Einzelne Eröffnungs-Teilnehmer ließen sich ebenfalls locken. Die Landtagsabgeordnete Barbara Hackenschmidt «posiert» auf einem Schwebebalken, die Stadtverordnete Marlies Homagk wirbelte einen Hüftumschwung am mittleren Reck, der Bürgermeister Johannes Wohmann übersprang eine Hürde, hangelte und mühte sich auf schwankendem Seil. Anregung zu Eigenem wollen die Stationen geben. Zum eigenen Tun nach vorgegebenen Bild-Tafeln oder zum Entwickeln eigener Übungsformen. Die sechs etwa 1,70 m hohen Pfähle am Siebenbrunnen zum Beispiel sind für einen «Schlängellauf» ausgedacht. Weil das einer Jugendsportgruppe «zu billig» schien, klammerten sich die Mädchen und Jungs an die Stangen und merkten recht bald die Beanspruchung ihrer Muskeln. Einer schaffte es sogar, sich auf einen solchen Stamm hinaufzustellen. Hoffentlich bleibt die Strecke lange ganz. Solide gebaut scheint sie.

Klamotten im Weg allerdings minderten den überaus guten Eindruck des Eröffnungsgesanges. Zugleich mit dem Aufbau dieses «Bewegungsweges» ist der ehemals wohlig federnde Waldweg mit lehmigem Kies und etlichem Bauschutt verfestigt, ja geradezu zu einer Fahrstraße für den Wirtschaftshof geworden. Das war des Guten zu viel.



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