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Finsterwalder mit «fiwave» auf einer Welle

Schwimmhalle öffnete am Sonnabend – Der ganz große Ansturm blieb noch aus

Autor
Jürgen Weser
 
Datum
29/11/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle
Foto/Abbildung
Jürgen Weser

oben: Neptun und seine Mannschaft durfte nicht fehlen. unten: Kleiner Schwatz im Babybecken – gemütlich hier für die zukünftigen Schwimmer.

Finsterwalde. Neptun Martin Lademann war als Herrscher über die Meere mit seinen liebreizenden Nixen am Sonnabend gleich dreimal aus den Tiefen des Ozeans aufgetaucht, um das wiedereröffnete, rekonstruierte und erweiterte Hallenbad der Stadt Finsterwalde auf den Namen «fiwave» (Finsterwalder Welle) zu taufen.

In drei Etappen nahmen zahlreiche Finsterwalder und Bade- sowie Saunagäste aus der Umgebung von der neuen alten Schwimmhalle Besitz: Nach fast vier Jahren der völligen Ruhe und des Umbaus für viele Wasserfreunde ein schönes Erlebnis.

Am Nachmittag freute sich der unermüdlich Wasser speiende Pinguin im Kinderbecken über den stimmungsvollen Trubel in der Halle wie Schwimmhallenchef Kraft Stöber mit seiner siebenköpfigen Crew und Bürgermeister Johannes Wohmann, der es sich nach seinem Sprung ins Wasser am Freitagabend nicht hatte nehmen lassen, von der Tribüne zuzuschauen, wie die Finsterwalder von der «sportlichsten Schwimmhalle» in der Region Besitz ergriffen. Das hatte am Sonnabendvormittag allerdings eher zögerlich begonnen. Der erhoffte Ansturm war trotz des einmaligen Sonderpreises von 2,50 Euro ausgeblieben. Mehr als die Hälfte der zweihundert Umkleideschränke blieb noch leer. Dabei hätte das nassgraue End-November-Wetter zusätzlich zum Besuch der anheimelnd warmen Halle führen müssen.

Das passierte am Nachmittag. Kinder planschen, Sportschwimmer zeigen ihr Können, Badelustige geniessen das Vergnügen, andere lassen sich im Wellnessbecken die Seele streicheln, und die große Rutsche kommt nicht mehr zur Ruhe. Das Bad war fast ausgebucht, viele Besucher waren ganz in Familie gekommen und konnten neben dem eigenen Badespaß von der einstigen Schwimmlegende Roland Matthes ein Autogramm ergattern.

Die ersten Bahnen durch das angenehm 28 Grad warme Wasser zogen am Vormittag der Finsterwalder Lauf- und Triathlons-Volkssportler Rudi Lehmann und seine Frau Ingeborg und entspannten sich anschließend im Wellnes-Becken.

“Es hat sich ganz schön viel verändert”, staunten die elfjährigen Grundschüler Philipp Schneider und Michael Müller, die sich noch an ihren Schwimmunterricht vor der Hallenschließung erinnern konnten. Pudelwohl fühlte sich Brigitte Walter (70) im Nass. Sie muss jetzt nicht mehr nach auswärts zum Schwimmen fahren und will sich bei der Seniorengruppe von Neptun 08 anmelden, zu der Johanna Arlt mit ihren achtzig Jahren gehört wie Gertrud Reichelt und Inge Raspe. Besonders froh waren am Sonnabend die etwa achtzig Neptun-Schwimmer und Triathleten, die nun nicht mehr nach Lauchhammer zum Training fahren müssen. Vereinschefin Renate Engel war die Erleichterung anzumerken wie den Übungsleitern um Jürgen Hartmann. Klar, dass fast fünfzig Neptun-Mädchen und -Jungen mit einem kleinen Programm wie die fünfjährige Lena Hartmann ihre Trainingsfortschritte dem Publikum auf der großzügigen Zuschauertribüne demonstrierten.



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