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Potsdam neuer Triathlon-Bundesstützpunkt

Nachwuchsarbeit von Ron Schmidt & Co. im Luftschiffhafen gewürdigt / Philip Krell ist schon jetzt schneller als Christian Prochnow

Autor
???
 
Datum
22/12/2004
 
Quelle
Potsdamer Neueste Nachrichten
 
Stichworte
kadersichtung
triathlon

Potsdam. Seit gestern hat es Ron Schmidt schriftlich: Potsdam ist für den neuen Olympiazyklus – also bis 2008 – neuer Bundesstützpunkt Nachwuchs der Deutschen Triathlon-Union; deutschlandweit der einzige neben dem Neubrandenburger. „Eine tolle Sache, mit der unsere bisherige Leistung anerkannt wird“, freut sich Triathlon-Landestrainer Schmidt über die Aufwertung des bisherigen Landesstützpunktes, an dem er als einziger hauptamtlicher Coach neben den beiden Honorartrainern Tom Kosmehl und Steffen Doernbrack tätig ist. „Das ist ein weiterer Meilenstein des Triathlonsports in Brandenburg und vor allem in Potsdam.“

Auf sechs Nationalkaderathleten können die Potsdamer jetzt verweisen: Christian Prochnow, der inzwischen bei der Bundeswehr-Sportfördergruppe in Saarbrücken trainiert, und Kathrin Müller sind B-Kader, Jana Behrendt, Philip Krell (alle Zeppelin-Team im OSC Potsdam), Sarah Zaborowski (TSV Cottbus) und Franz Löschke (Neptun Finsterwalde) sind D/C-Kader.

Von den Genannten macht derzeit vor allem Philip Krell, den der neue Bundestrainer Roland Knoll ganz oben auf seiner Liste der rund 45 Nachwuchsathleten aus ganz Deutschland zu stehen hat, den Potsdamern viel Freude. Der 17-Jährige ist seit vier Jahren Triathlet und wird seit drei Jahren von Ron Schmidt betreut, der von Anfang an das Talent erkannte. „Philip hat ideale körperliche Voraussetzungen. Als er zu mir kam, konnte er schon ganz gut schwimmen, aber beim Laufen fehlte ihm noch die Ausbildung. Er hatte ein so genanntes Schlotterknie. Doch ich wusste, dass kriegt man hin“, erzählt Schmidt, der den gebürtigen Potsdamer inzwischen zum schnellsten Schwimmer aller Nachwuchsklassen machte. Bei der Kadersichtung dieser Tage in Kienbaum distanzierte der die Konkurrenz um Längen und schwamm eine Bestzeit, die sogar unter der jetzigen von Christian „Paule“ Prochnow liegt – und der zählt unter Deutschlands Triathleten zu den schnellsten Schwimmern. Auch im Laufen ist Krell mittlerweile schon schneller, als es Prochnow im gleichen Alter war.

„Paule ist schon mein direktes Vorbild. Vor allem sieht er nicht alles so verbissen, wenn es mal nicht läuft“, meint Philip Krell, der seine sportlichen Gene vor allem von seinem Vater bekommen hat. Der war früher Mittelstreckenläufer und ist heute Sportlehrer an der Voltaire-Schule. In diesem Jahr konnte der Filius bereits einige Male sein Potenzial unter Beweis stellen. So wurde er Sechster der Deutschen Jugendmeisterschaften und Fünfter des Ländervergleichs innerhalb der Deutschen Meisterschaften in Potsdam. Und für 2005 steht Krells Ziel fest: Er will zu den Junioren-Europameisterschaften in Lausanne. Um das Ticket in die Schweiz zu bekommen, muss der Potsdamer Ende April kommenden Jahres bei einem Test in Saarbrücken unter die drei besten Junioren kommen und bestimmte Normzeiten schaffen. Eine zweite Qualifikationschance bietet sich ihm beim Junioren-Ländervergleich 2005. Sein Vorteil dann: jenes Rennen findet am 18. Juni in Potsdam im Rahmen der Deutschen Triathlon-Meisterschaften statt; er könnte sich seinen Wunsch praktisch in seinem Wohnzimmer erfüllen.

Wobei Potsdam bei den Junioren neben Krell mit Stefan Höhlbaum und Sebastian Schwienke zwei weitere „Zeppeline“ als heiße Eisen im Feuer hat. Auch diese beiden D-Kader waren jetzt in Kienbaum im Schwimmen und Laufen schneller als seinerzeit Prochnow. Ron Schmidt: „Im deutschen Triathlon-Nachwuchs gibt es derzeit eine so rasante Leistungssteigerung, dass unsere drei Potsdamer nicht automatisch die JEM-Tickets erkämpfen werden.“



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