«Fiwave» braucht noch mehr Besucher
Finsterwalder Schwimmhalle wird für die Stadt deutlich teurer als geplant
- Autor
- Dieter Babbe
- Datum
- 10/10/2005
- Quelle
- Lausitzer Rundschau
- Stichwort
- schwimmhalle
Finsterwalde. Enorm gestiegene Energiekosten und weniger Besucher als erwartet sind die Ursachen dafür, dass die Stadt in diesem Jahr deutlich mehr Geld in die Schwimmhalle stecken muss, als ursprünglich geplant. Der Haushalt sah einen Zuschuss von 1,1 Millionen Euro vor – wie hoch am Jahresende die tatsächliche Finanzspritze sein wird, steht noch nicht fest.
So gingen die Besucher in der Schwimmhalle seit der Eröffnung und in der Sauna seit Februar stetig zurück – was teilweise auch jahreszeitlich bedingt ist. Mit werbewirksamen Aktionen soll der Bäder- und Sportstättenbetrieb nun mehr als bisher Bade- und Saunagäste anlocken, ist der Auftrag von Stadtverwaltung und Stadtverordnete.
An Hand eines umfangreichen Zahlenwerkes wies Kraft Stöber, der Leiter des Bäder- und Sportstättenbetriebes, jüngst vor dem Werksausschuss in einem Plan-Ist-Vergleich ein erhebliches Defizit in der Schwimmhalle für das erste Halbjahr 2005 nach. Aber auch im Schwimmstadion habe es bei den Besucherzahlen in diesem Jahr einen neuen «Negativrekord» gegeben, wofür auch der teilweise verregnete Sommer verantwortlich war: 8 908 Badegäste – so wenig kamen noch nie in einer Saison. Während man bei der Stadt über die Zukunft des Freibades immer intensiver nachdenkt (wir berichten noch), geht es bei der Schwimmhalle darum, die Zahl der Besucher in der bevorstehenden kalten Jahreszeit wieder deutlich zu erhöhen. Dabei legt Bürgermeister Johannes Wohmann nicht nur auf Werbeaktionen, sondern auch darauf wert, dass durch höhere Einnahmen die Kostenschere in der teuren Schwimmhalle minimiert wird.
So versucht man seitens des Bäder- und Sportstättenbetriebes, die Schwimmhalle mehr als bisher nicht nur für die Finsterwalder, sondern auch für die Bewohner des Umlandes als attraktive Sport- und Freizeitstätte anziehender zu machen. Dazu zählt die Gutschein-Aktion für alle Erstklässler ebenso, wie das Baby-Schwimmen oder der bevorstehende Seniorentag am 21. Oktober, zu dem Besucher zum halben Preis in Halle und Sauna kommen. Betriebsleiter Stöber legte dem Werksausschuss zudem eine Konzeption für eine neue Aktion unter dem Motto «fiwave-masters» vor, die Ende Oktober starten soll. Bei der sollen Mannschaften aus den Orten der Region in verschiedenen Staffel-Disziplinen gegeneinander antreten. Damit will man den sportlichen Charakter der Schwimmhalle unterstreichen und Finsterwalde mit der attraktiven Freizeitstätte als Mittelzentrum ins Bewusstsein rücken, wie es in der Konzeption heißt.
Die Debatte im Werksausschuss machte aber deutlich: Die Abgeordneten erwarten von der Stadt weitergehende Vorstellungen, wie die Sportstätten, so auch das Stadion, künftig noch besser genutzt werden können. Die Rede war da von Kulturveranstaltungen, wie Freilichtkino und Konzerte. Bürgermeister Wohmann bremste aber sofort Ideen, die Stadt könnte als Veranstalter auftreten. Konzerte zum Beispiel seien mit einem erheblichen finanziellen Risiko verbunden, bei dem mit viel Geld vorfinanziert werden müsste – das lasse der Stadthaushalt aber nicht zu. Von Peer Mierzwa, dem Vorsitzenden des Ausschusses, kam der Hinweis: Die Stadt soll das nicht selber machen, sie kann sich Veranstalter suchen.
Das sollten auch Vereine und Verbände sein, die die Schwimmhalle und das Stadion noch mehr nutzen, ist sich der Bürgermeister mit den Abgeordneten einig. Die Seniorenmeisterschaften der Bogenschützen in diesem Sommer im Stadion hätten sowohl für Umsätze in den Hotels und Gaststätten ebenso gesorgt, aber auch für Finsterwalde geworben, so sieht es Wohmann.
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