Zum 10. Mal Laufen um die Töpfe
Laufen zugunsten behinderter Kinder / Crinitzer Jubiläumslauf mit Teilnehmerrekord
- Autor
- Jürgen Weser
- Datum
- 15/09/1997
- Quelle
- Lausitzer Rundschau
- Stichworte
- topflauf
- laufen
- Foto/Abbildung
- Jürgen Weser
Der Crinitzer Jubiläums-Topf-Lauf lockte viele Sportlerinnen und Sportler in den Nordosten des Kreises.
Crinitz. Gemeinsam trabte eine zehnköpfige Männerschar inmitten der langen Läuferschlange nach der Dorfrunde aus Crinitz heraus, ,,beschirmte” die über 55jährige Lauffrau Renate Riemer bergauf Richtung Babben bis zum höchsten Punkt der Strecke. Unter ihnen Siggi Hubrich aus Gorden, der in zwei Wochen gemeinsam mit Sohn Marek den Berlin- Marathon unter die Füße nehmen will und Andreas Schönert als Lauf-Mitorganisator.
13 Kilometer
Lange Zeit vor ihnen Georg Gadacz (63), der bei allen zehn Topfläufen in Crinitz dabei war und es sich auch diesmal nicht nehmen ließ, die 13 Kilometer zu absolvie ren. Vorbei rannte die Männertruppe an den drei elfjährigen Crinitzer Jungs Daniel Jahre, Marc Hanusche und Johannes Rehfeldt, die nach 1:15 Stunden glücklich im Ziel ankamen. 13 Kilometer bewältigt!
Ganz stark auch der ebenfalls elf Jahre alte Martin Mittelstädt von der Finsterwalder Grundschule Mitte. Zum ersten Mal, so erzählte er unterwegs, hatte sich Martin auf eine so lange Strecke getraut. Leichtfüßig lief er bis Crinitz durch und brauchte nur 41:30 Minuten für 8,5 Kilometer. Sieger waren sie wie die schnellsten Läufer des Tages: Olaf Dickert aus Doberlug- Kirchhain und Marlies Homagk über die 13 Kilometer, Gerd Lindner aus Mähde ritzsch bei Torgau und Katy Hillgruber über die 8,5 Kilometer Strecke.
Auch Mithelfen
Laufen in Crinitz heißt seit einigen Jahren aber mehr als nur Laufen. ,,Mitmachen - Mithelfen zugunsten behinderter Kinder” heißt das gemeinsame Motto der Crinitzer Grundschule, vom Kinderheim Weißack und der IKK als unterstützende Krankenkasse. Neun behinderte Mädchen und Jungen erfahren integrativen Unterricht in Crinitz. Heimleiter Detlef Voigt war mit 27 Heimkindern beim Lauf dabei. ,,Und das ganze Dorf zieht mit”, freute sich Schulleiterin Hannelore Wilhelmi. Alle ihre Kollegen wie auch welche aus dem Kin derheim waren als Helfer dabei, verkauften Kuchen, betreuten die Tombola, den Verkaufsstand der Töpfer, hatten das Zielgericht im Griff. Sportverein, Heimatverein, Ärzte und Feuerwehr unterstützten. Besonders freut sich Hannelore Wilhelmi über die Hilfe der Töpfergemeinschaft des Dorfes. Weit über 100 Preise haben die Töpfer gestiftet und 20 Prozent ihres Verkaufserlöses spendeten sie. ,,Töpfertradition und Lauftradition gehören inzwischen beide zu Crinitz”, ist sich Frau Wilhelmi sicher. Und die Läuferschar dankte es: 182 Starter, darunter 36 Wanderer, bedeuteten neuen Teilnehmerrekord! ,,Der Crinitzer Lauf ist ein Lauf für alle.” So sahen es auch Sabine Zoch aus Kleinbahren mit ihren vier Töchtern und Harry Wienig aus Breitenau mit drei Spößlingen.
Für das Modell
Über einen Betrag von insgesamt 725 Mark konnten sich nach dem Lauf Hannelore Wilhelmi und Detlef Voigt freuen, weit mehr als in den Jahren zuvor. Dem Integrationsmodell behinderter Kinder wird die Summe ein wenig weiterhelfen.
Daß auch ein Jubiläumslauf Tücken bereithält, mußte einer der schnellen Renner an der Spitze, Lutz Jentzsch aus Elsterwerda, erfahren. Er ließ sich von einem Pfeil in Babben in die Irre führen. Schade.
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