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Finsterwalder haben die Lauchhammeraner überholt

Sängerstädter gestern Sieger beim Vergleich auf dem Fahrradergometer

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
08/06/2006
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmen
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

Vor allem die Radsportler trugen zum Finsterwalder Erfolg bei.Finsterwaldes Bürgermeister Johannes Wohmann bewies eine gute Puste zum Auftakt: Er schaffte in den vorgegebenen drei Minuten zwei Kilometer.Bürgermeisterin Elisabeth Mühlpforte aus Lauchhammer hatte bei der starken männlichen Konkurrenz das Nachsehen – aber die Nachbarn wollen die Revanche.

Hintergrund: «Anstacheln, was für

die Gesundheit zu tun»

Finsterwalde ist die 30. Stadt, die in diesem Jahr am sportlichen Wettbewerb der Deutschen Angestellten Krankenkasse teilgenommen hat, bei dem Sozialministerin Dagmar Ziegler die Schirmherrin ist. Gegenwärtiger Spitzenreiter ist mit 146,1 Kilometern die Stadt Eberswalde, gefolgt von Oranienburg und Guben – Finsterwalde liegt mit den 118,8 Kilometern auf einem der hinteren Plätze. DAK-Chef Kirchhof: «Doch darum geht es nicht. Wir wollen dazu anstacheln, dass jeder etwas für seine Gesundheit tut.»

Finsterwalde. Um Punkt 15 Uhr trat Finsterwaldes Bürgermeister Johannes Wohmann gestern in die Pedalen, schaffte in den drei Minuten immerhin zwei glatte Kilometer und sorgte so für einen gelungenen Start im sportlichen Städtewettkampf gegen Lauchhammer. Zur gleichen Zeit saß dort Bürgermeisterin Elisabeth Mühlpforte im Sattel des Fahrradergometers – am Ende ihrer Runde allerdings 400 Meter abgehängt von ihrem Amtskollegen aus der Nachbarstadt. Die 60 Finsterwalder Teilnehmer am Wettbewerb, der – wie in Lauchhammer – an der Schwimmhalle stattfand – legten zusammen 118,8 Kilometer zurück, 6,1 Kilometer mehr als die Lauchhammeraner. Und sorgten so für den Sieg der Sängerstadt.

Zum Erfolg trugen vor allem die etwa 20 Finsterwalder Radsportler bei, allen voran Dieter Pätzold – der Vorsitzende des Radsportvereins schaffte 2,3 Kilometer. Er brachte auch seine jüngsten Schützlinge mit, die acht- bis zwölfjährigen Straßenflitzer – von ihnen war Dennis Bohot mit zwei Kilometern der Beste. Auch Neptun-Übungsleiterin Susann Hartmann war mit ihrer zehnköpfigen Mädchen- und Jungentruppe gerade vom «fiwave»-Wasser aus aufs Rad gestiegen. Der kleine Konrad Liessel strampelte 1,6 Kilometer in den drei Minuten runter – meinte dann am Ende: «Ich bleibe doch lieber beim Schwimmen.» Bester des Nachmittags war Rudi Lehmann, das Urgestein der Finsterwalder Laufszene. Mit 2,5 Kilometern schaffte er den weitesten Weg in der vorgegebenen Zeit. Damit konnte der 64-Jährige den DAK-Bezirksgeschäftsführer und Organisator der gestrigen Veranstaltung Walter Kirchhof mit seinen 2,4 Kilometern nur knapp hinter sich lassen. Doch den Sieg fuhr am Ende letztlich Ernst Hampicke ein – der Stadtverordnete musste lange auf seinen Einsatz warten, war als 60. der letzte Starter auf der Liste und trug als 66-Jähriger immerhin 2,1 Kilometer zum Sieg von Finsterwalde bei.

Bürgermeister Wohmann hat das sportliche Gaudi – trotz seines vollen Terminkalenders – offensichtlich Spaß gemacht. «Bis soeben habe ich Einladungen an den Landrat und den Beigeordneten zum Sängerfest geschrieben», ließ er wissen. «Und jetzt gibt es noch eine wichtige Beratung zu unserer Seniorenanlage, die Chancen für den Bau stehen gut», meinte Wohmann und eilte sofort wieder ins Rathaus. Der neue Wohnpark, in dem es 120 Plätze geben wird, soll an der Brandenburger Straße auf dem Gelände der Tischfabrik entstehen – wobei nach den Plänen der Stadt in dem Zuge auch der Schandfleck am Kirchwinkel verschwinden soll.

Zur Niederlage von Lauchhammer beim gestrigen Pedaltreten wollte sich Wohmann nicht weiter äußern – Finsterwalde und Lauchhammer sitzen schließlich in einem Boot. «Unsere beiden Städte gehören mit Großräschen, Schwarzheide und Senftenberg zu einem Wachstumskern – da kann es kein Gegeneinander, sondern nur ein Mitein ander geben», äußerte sich der Bürgermeister diplomatisch.