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Historisches Ansichtskartenrätsel: Bad Erna

LR-Leserzuschriften zum Badesee des "Erna-Sprints"

Autor
LR-Leser
 
Datum
17/06/2006
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
erna sprint
Foto/Abbildung
LR-Leser

Bad Erna im Jahre 1931.

Postkartenrätsel. Bad Erna, das größte Strandbad der Niederlausitz. So hieß es auf einer Ansichtskarte aus dem Jahre 1931. Darauf schwärmte man: «Beliebter Luftkurort, herrliche Wald-, Bade- und Wasserflächen. Gondelstation. Mittwoch, Sonnabend und Sonntagnachmittags Konzert. Fernsprecher Kirchhain 150.» Etliche Leser erkannten das kleine Naturparadies von damals, das es heute noch gibt. Wie Walter Mudlagk aus Lindena. Er schreibt:

Bad Erna entstand nach dem Kohleabbau im Jahre 1920. Die Kohle, die ab 1873 gefördert wurde, brachte auch vielen Lindenaern, wie meinem Großvater, Arbeit und Brot. Die Kohleflöze waren zwei bis fünf Meter hoch und wurden im Tagbau abgebaut. Der erste Abbau erfolgte 1872 bis 1874 in der Grube Gottessegen, 1874 bis 1876 in der Grube Fortuna, 1876 bis 1879 in der Grube Berta, 1880 bis 1884 BKW Lindena, 1876 bis 1879 Grube Ida, 1886 bis 1920 in der Grube Erna. 1888 entstand dann an der Bahnstrecke Berlin-Dresden ein Gleisanschluss.

In diesem Bad habe ich bei einer Frau Fraber meine Rettungsschwimmerausbildung gemacht und danach so manchen Verunglückten vor dem Ertrinken gerettet. Viele glückliche Jugenderinnerungen werden beim Anblick des Bildes wach.

Hannelore Zimmermann aus Doberlug-Kirchhain schwärmt ebenfalls vom idyllischen Fleckchen Bad Erna. Sie weiß noch genau, wie hier früher alles war: Die Teiche des Naherholungsgebietes, da zählt der Barschteich, der Blaue See, der Insels-, Wels-, Franzosen und Hauptteich Bad Erna mit Hunteteich und Westteich dazu. Sie sind Restlöcher eines alten Braunkohle-Tagebaues. Von 1873 bis 1920 wurde hier Kohle gefördert. Die Grube erhielt 1912 den Namen Erna, den Vornamen der Frau des Grubenbesitzers. Ende der 20-er Jahre wurde ein Schuppen gebaut, der zum Verkauf von Erfrischungsgetränken diente.

Die Eröffnung des Strandbades fand 1927 statt. Ein Jahr später wurde eine Gondelstation eingeweiht. Um 1930 begann hier der Badebetrieb. Auf der Halbinsel wurden Wochenendhäuser gebaut. Der Durchstich zum Hunteteich bekam eine kleine Brücke. Dahinter das weiße Häuschen wurde als Paddelbootverleih eingerichtet. Mitte des Teiches war das Häuschen vom Bademeister mit Umkleidekabinen. Gegenüber war ein Fünf-Meter-Sprungturm, daneben das Nichtschwimmerbecken eingezäunt. Dort lernte ich das Schwimmen. Heute stehen ringsherum viele Bungalows. Ein Kinderferienlager war gleich in der Nähe, wo die Schulkinder baden und Volleyball spielen konnten.

Die Gaststätte Waldschänke, zwei Kilometer von Doberlug entfernt, liegt ganz idyllisch am Badesee und wird jetzt von der Familie von Rein geführt. Viele Touristen, Wander- und Radfreunde, Urlauber kehren dort ein und stärken sich bei einem reichhaltigen Angebot regionaler Speisen. Ebenso können auch Bungalows gemietet werden. In der Waldschänke haben wir 1999 unser Klassentreffen gefeiert.

Edith Krengel aus Sorno kennt Bad Erna vor allem noch aus DDR-Zeiten. Hier war immer viel Betrieb am Strand. Als Malerbetrieb haben wir das Schwimmmeisterhaus im Auftrage der Stadtverwaltung Doberlug-Kirchhain in den 80er Jahren von außen angestrichen.



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