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Traben und Tippeln im Riesengebirge

Mit Rübezahl auf über hundert Wanderkilometern

Autor
Gustav Paul
 
Datum
12/08/2006
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
straz

Riesengebirge. Neptuns «Morgenläufer» staunten nicht schlecht, als ihnen am Sonntagmorgen noch vor 7 Uhr (!) an einem Feldrand im Krkonose eine Truppe einheimischer Jugendlicher beim Fußball-Training begegnete.

So zeitig und «mitten im Busch»! Die Sportler aus dem Finsterwalder Verein trafen diese Tschechen-Jungs auch an den Folgetagen ihrer Wanderwoche und fühlten sich im eigenen Tun, dem allmorgendlichen Wach-werd-Trab, bestätigt. Früh übt sich!

Achttägige Heimstatt des traditionellen Sommerferienlagers war wie seit 1990 das Berghotel «Strasch» auf 720 Meter Höhe an einer Bergkuppe zwischen Rokytnice und Jablonec. Beabsichtigt: Urlaubsstimmung und Lungen-Stärkung, Bewegung im Riesengebirge.

Hauptinhalt waren straffe Wanderungen bergauf und -ab. So manchem schmerzten die Füße und Knie danach. Sie Gruppe um die kleine Leonie (4) tippelte, ging, trabte auch mal (abwärts!) an die hundert Kilometer. Die Gruppe der Stärkeren zählte hundertsechzig. Geschwitzt wurde viel, gesungen und gelacht ebenfalls. Und bei alledem tief durchgeatmet. Als die Großen um Julia (18) und Robert (13) von der Elb-Baude an der Martinova vorbei zu den «Schneegruben» hochkletterten, keuchten selbst die Lungen der Kräftigsten. Für 34 Karten-Kilometer ohne Berücksichtigung der mehrere hundert Meter Höhenunterschied brauchten sie knappe neun Stunden.

Gebadet und geschwommen wurde auch. Am Mumlava-Wasserfall nahe Harrachov war Halbzeit einer Halbtagstour. Max (16) und die Nixen Melissa (10) und Lena (9) badeten als Erste und am längsten in dem kalten Bergwasser. Am gleichen Flüsschen weiter oben nahm anderntags Christoph (22) ein Vollbad. In der Iser bei Jablonec zeigte Jakob (6) stolz, dass er sein Seepferdchen-Können auch draußen in der wilden Natur beherrscht. Und Fabian (8), Sandra und Felix (11) durchschwammen sogar den angestauten Fluss.

Als am letzten Wandertag die 33 Teilnehmer von Vysoke aus über einem Riesengebirgs-Modell ihren eigenen Touren mit dem Zeigefinger folgten, empfanden sie selbst Respekt. Vor ihrer Unternehmungslust, vor dem so weiten «Rübezahl-Reich».

Von diesem Berg-Geist hatten die Gute-Nacht-Geschichten gekündet, welche Julie (10), Marie (11), Florian (11), Puki (18), André (21) und die Lagerleiterin Marlies Homagk zum Ausklang der nächtlichen Tageseinschätzungen vorlasen.

Unter Rübezahls Schutz hatten auch die «Vampi-Jagd», ein weiteres Geländespiel, die Lagerfeuer, der Bergschrei-Wettbewerb am Felsen, das Flugfest gestanden. Dehnungsgymnastik und tägliche Sauna ergänzten das Gesundheitsprogramm. Fröhlichsten Beifall erhielt eine Tanzvorführung der Mädchen um Louise (13) und Tina (14).

Ausgemacht heiter kehrte Neptuns Truppe in die Heimat zurück. Sowohl fürs nächste Winterlager (3. bis 10. Februar) als auch fürs kommende Sommerlager (14. bis 21. Juli 2007) sind wiederum 30 Betten reserviert worden.



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