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Teilnehmerrekord beim Jubiläumslauf

270 Starter beim 20. Crinitzer Topflauf

Autor
Mario Sanders
 
Datum
03/04/2007
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
topflauf
laufen
Foto/Abbildung
Mario Sanders

Der 20. Crinitzer Topflauf fand am Sonntag bei herrlichstem Wetter und mit Rekordbeteiligung statt.

Crinitz. Zum Wandern, Walken und Laufen über drei, 8,5 km oder 13 Kilometer lud am Sonntagmorgen in Crinitz der 20. Topflauf ein. 270 Starter nutzten die Möglichkeit zum sportlichen Start in den Frühling.

Als Starter fungierte die Lauflegende Hans Grodotzki aus Potsdam. Er hatte bei den Olympischen Spielen in Rom 1960 jeweils die Silbermedaille über 5000 Meter in 13:44,06 und 10.000 Meter mit damaligem gesamtdeutschen Rekord von 28:37,0 gewonnen. „Damals kamen zu den innerdeutschen Ausscheidungskämpfen in Hannover 75 000 und in Erfurt 45 000 Zuschauer“, schwärmte Grodotzki. Er wird morgen 71 Jahre alt und ist gut befreundet mit Heinz Florian Oertel, welcher am 1. Juni zur Buchlesung in der Heinz - Sielmann-Grundschule von Schulleiterin Wilhelmi erwartet wird und den Kontakt zu Grodotzki vermittelte. Dessen Ehefrau, Turnerin Karin Jorcik und deren Eltern stammen aus Cottbus, so dass Hans Grodotzki einen Bezug zu unserer Region hat, ließ er wissen. „Ich hörte im RBB Radio vom Töpferort Crinitz, in dem heute noch sieben Töpfereien von einst 30 existieren. Ich war sofort bereit, hierher zum Jubiläum zu kommen“, berichtete er zwischen zwei Siegerehrungen.

Eckhard Stoppe, Vorsitzender des Crinitzer Sportvereins, war es, der vor zwanzig Jahren mit Christina Scholz und Siegfried Wende den Topflauf aus der Taufe hob. „Wir hatten nie daran gedacht, dass daraus eine Tradition von 20 Läufen werden würde. Inzwischen hat Schulleiterin Wilhelmi seit 15 Jahren die Fäden der Organisation fest in der Hand, wofür wir als Sportverein und Gemeinde sehr dankbar sind“, lobte er.

Für die drei Erstplatzierten sowie jeden 20. Starter stand am Sonntag ein Topf zur Verfügung. Insgesamt hatten die Töpfer des parallel stattfindenden Marktes 143 Gefäße für die Tombola gespendet.

Jana Kasubke von den Laufbienchen aus Lübbenau mit gelben Puscheln auf dem Kopf war von ihrer Mutti Brigitte mit dem klaren Auftrag an ihren zweiten Start in Crinitz geschickt worden: «Ich wünsche mir ein Töpfchen.» So blieb Jana nichts weiter übrig, als die 13 km in 1:03,3 zu gewinnen. „Wir sind eine Laufgruppe, die regelmäßig mindestens einmal pro Woche in Vorbereitung auf den Spreewald-Halbmarathon gemeinsam trainiert. Im September haben wir uns mit acht Laufbienchen schon zum Berlin-Marathon angemeldet“, berichtete sie.

Suse Werner aus Finsterwalde gewann die 8,5 km in 35:28 und erzählte: „Für mich ist der Topflauf ein willkommener Trainingswettkampf. Ich bin Triathletin und starte in diesem Jahr bei den deutschen Meisterschaften. Da möchte ich unter die ersten 20 kommen, wobei Laufen und Schwimmen mir die meiste Freude bereitet.“

Zu seinem zehnten Topflauf startete beim 20. Jubiläum Martin Mittelstädt aus Massen. Während er damals die 8,5 km unter die Füße nahm und in etwa 43 Minuten absolvierte, schaffte er diesmal die 13 km fast in derselben Zeit. „Die Strecke war wieder Spitze. Ich bereite mich auf die deutsche Meisterschaft im Duathlon am 29. April in der Nähe von Stuttgart vor. Deshalb rief ich heute 80 Prozent meines Leistungsvermögens ab, während ich vor zwei Jahren meinen eigenen Streckenrekord unbedingt brechen wollte und damals schneller unterwegs und erfolgreich war“, gab der Sieger über 13 km zu Protokoll. „Gestern hatte ich einen Ruhetag eingelegt und war mit meinem selbst gebauten Modellauto, einem DTM-Fahrzeug im Format eins zu fünf in Chemnitz zur Trainingsfahrt für die kommende Saison. Ich konnte das Fahrzeug gut einstellen, um für meinen erfolgreichen Ausgleich mit Nervenkitzel eine solide Grundlage zu legen“, ließ er wissen.

Freundin Aniko Raabe aus Schönewalde lief mit Schwiegervati in spe Hartmut Mittelstädt die 8,5 km. „Wir wollten Martin beweisen, dass er uns diesmal weit später einkriegt. Dies ist uns gelungen. Er erwischte uns erst eine Minute vor dem Ziel“, freute sie sich zeitgleich mit Hartmut.

Schulleiterin Hannelore Wilhelmi dankte allen Helfern, darunter auch Detlev Donath von den Doberlug-Kirchhainer CB-Funkern, die die Sicherung der Strecke garantierten und am Scheidepunkt zwischen 8,5 km und 13 km Strecke einen Versorgungsstützpunkt unterhielten. Ein medizinischer Notfall konnte so auch bestens versorgt werden. „Ein ganz persönliches Dankeschön werden die 31 Helfer nach den Osterferien erhalten“, versicherte die Schulleiterin in Vorfreude.



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