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Max Katschke wollte der Erste im Freibad sein

Er stand am Sonnabend schon um 7.30 Uhr am Eingang: «Im Freibad verbringe ich meine Ferien»

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
02/07/2007
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
freibad
schwimmstadion
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

Rutsche und 10-Meter-Turm locken Maximilian, Nico, Jan, Max, Jerome, Franz ins Freibad.

Finsterwalde. Max Katschke stand sich am Sonnabend schon ab 7.30 Uhr vor dem noch verschlossenen Eingang des Finsterwalder Schwimmstadions die Beine in den Bauch. «Ich wollte unbedingt der Erste im Freibad sein», meinte der Zwölfjährige, als die Kasse um 10 Uhr geöffnet wurde – und dann bereits eine kurze Menschenschlange davor stand.

Max hatte sich mit seinem Freund Jerome Dieke, beides Schüler der Grundschule Stadtmitte, hier verabredet. «Das Freibad ist toll, es macht Spaß, die lange Rutsche runter zu rutschen und vom 10-Meter-Turm zu springen», sind sich beide einig – auch darin: «Wir verbringen wieder unsere Sommerferien hier im Freibad.» Und obwohl das Wasser am Sonnabend erst 19 Grad hatte, stürzten sich die Steppkes auch als Erste ins große Becken. Kostenlos sogar, denn 50 Eintrittskarten spendierten die SPD-Landtagsabgeordnete Barbara Hackenschmidt und der Finsterwalder SPD-Ortsverein für die Kinder.

So richtig heiß aufs Baden war man an dem mit 22 Grad eher kühlen Tag, wo es auch noch etliche Male zwischendurch regnete, allerdings nicht. Nur etwa 90 Besucher sind bis gestern Nachmittag gezählt worden, nicht mal alle Freikarten gingen weg. Wenigstens die Wassertemperatur kletterte bei der gestrigen Sonne auf 20 Grad.

Dass das Schwimmstadion auf dem Ponnsdorfer Berg auch in Zukunft noch zum Baden einlädt und als große und grüne Freizeitstätte erhalten bleibt, wollten neben den beiden Homagks, Marlies und Christian, auch die Stadtverordneten Hannelore Elmer und Felizitas Guntermann mit ihrer Anwesenheit – und die eine sogar mit einem Sprung ins kühle Nass dokumentieren. «Wir meinen: Das Schwimmstadion ist noch eine Attraktion, wo gibt es eine so lange Rutsche und einen 10-Meter-Turm noch?», begründet Hannelore Elmer, weshalb sie und ihre Fraktion sich gegen eine Schließung des Freibades wehren werden. Stattdessen erwarte sie von der Stadt, dass man bei den Öffnungszeiten flexibler auf das Wetter reagiere – also bei Badewetter bereits im Juni öffne, notfalls zu Lasten der Öffnungszeiten der Schwimmhalle. «Zunächst wollen wir uns erst mal das Projekt für das Außenbecken ansehen, das unmittelbar neben der Schwimmhalle entstehen soll», kündigte Elmer an.

Vorgesehen ist, fünf 25-Meter-Bahnen, ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken sowie eine Rutsche und einen Fünf-Meter-Sprungturm zu errichten, erläuterte Kraft Stöber, Leiter des städtischen Bäder- und Sportstättenbetriebes. Eine komplette Sanierung des Freibades würde mehrere Millionen Euro kosten, «genau ausgerechnet hat das noch keiner», meinte Stöber.

Damit die Stadt mit ihren Personalkosten über die Runden kommt, hilft der Neptun-Verein erstmals mit Rettungsschwimmern aus, die über beide Monate kostenlos im Freibad im Einsatz sind.



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