Über den Beckenrand hinaus
- Autor
- Fritz Hein
- Datum
- 05/02/1999
- Quelle
- Lausitzer Rundschau
- Stichwort
- schwimmhalle
Leserbrief.Zum Beitrag “Homagk gegen ‘Schnulli’ im Bad”, LR vom 27. Januar 1999, schreibt Fritz Hein aus Finsterwalde:
Daß aus der Finsterwalder Schwimmhalle im Zuge einer nötig werdenden Sanierung ein Spaßbad werden könnte, stößt auf erheblichen Widerstand, hieß es in der LR. Wie groß diese negativen Reaktionen sind, vermag ich nicht einzuschätzen. Das Ehepaar Homagk ist jedenfalls geschlossen dagegen. Na schön, jeder hat und darf seine eigene Meinung haben. Es macht sich aus kommunalpolitischer Sicht taktisch ganz vortrefflich, am Tage der Stadtverordnetenversammlung die über den städtischen Haushalt entscheidet, öffentlich Einflußnahrne auf die Meinungsbildung zu nehmen.
Die angeführten Argumente sind doch sehr emotional gefärbt und stehen zum Teil auf tönernen Füßen. Im normalen deutschen Sprachgebrauch handelt es sich doch um ein Erlebnisbad, das den Besuchern ganz individuell die Möglichkeiten bietet, mit Freunden, Bekannten und im Kreis der Familie ein paar erlebnisreiche Stunden zu verleben. Dazu gehört neben dem sportlichen Angebot heute eine akzeptable Gastronomie für Eltern und Kinder gleichermaßen, eine Sauna und die Möglichkeit zu anderen Aktivitäten für Besucher jeden Alters.
Das sehr schwache Argument “Selbst aus Senftenberg (das allein ist scheinbar schon etwas ganz Besonderes), wo es ein Spaßbad gibt, kämen Besucher zum Schwimmen nach Finsterwalde”, überzeugt doch nicht. Daß ganze Familien aus unserer Stadt u. a. auch im Gegenzug in das zitierte Bad nach Senftenberg fahren, spricht ohne Kommentar für sich.
Wenn die Halle saniert und in der jetzigen Form weiter betrieben wird, werden die hohen Betriebskosten bestimmt nie gemindert werden können. Die Sportschwimmer werden ihre Wintertrainingsstätte, wie schon gehabt, erhalten, die Schulen können mit ihren Kindern den Schwimmunterricht weiterhin qualifiziert durchführen und im Rahmen des Unterrichts den Spaß am Bad vermittelt bekommen. Das wäre es dann.
Zurück bleibt eine Stadtverordnetenversammlung, die in Anbetracht einer schlechten Haushaltslage hoffentlich richtig zum Wohle unserer Stadt die Angelegenheiten über den Beckenrand hinaus zu beurteilen und zu entscheiden vermag.
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