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Schon auf dem Papier: das Spaßbad von Finsterwalde

Projekt erstmals vorgestellt / Schwimmer können weiter schwimmen / Einladender für Behinderte / Nur eine Frage noch: Kommt Fördergeld?

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
14/10/1999
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

Architekt Torsten Hensel und Bauamtsleiter Frank Zimmermann stellen die alte neue Schwimmhalle vor.

Finsterwalde. Vor dem Spaß kommt die Arbeit ­ und die ist im Rathaus in vollem Gange: Die Weichen sind gestellt. Das Projekt liegt auf dem Tisch. Jetzt wird daran nur noch gefeilt ­ und auf Geld gehofft. Fürs künftige Spaßbad von Finsterwalde.

Die Stadt wollte ursprünglich das über 20 Jahre alte Hallenbad nur sanieren. Wenn schon, denn schon ­ meinte der Stadtverordnete Günter Haferland ­ und schlug vor, Finsterwaldes größte Badewanne attraktiver zu machen. Er warf das Wort “Spaßbad” in die Debatte ­ und erntete viel Kritik. Alles unnötiger “Schnulli”, meinte der Stadtverordnete Christian Homagk und sprach für jene Wasserfreunde, die die Schwimmhalle als Schwimmhalle unbedingt erhalten wollen.

Nun ist ein Kompromiss aufs Papier gezeichnet, dem alle zustimmen können: In Finsterwaldes Schwimmhalle wird man auch künftig schwimmen, darüber hinaus aber auch rutschen, planschen, springen, sprudeln, sich sonnen und sogar trinken können. Torsten Hensel, der Finsterwalder Architekt, hat den Stadtverordneten jetzt erstmals sein Projekt öffentlich vorgestellt. Danach ist vorgesehen, in einem Anbau zur Sonderschule hin neben den bereits vorhandenen beiden Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken ein weiteres Warmwasserbassin mit Rutsche und ein Planschbecken für Kleinkinder unterzubringen. Ein Kiosk, der sowohl vom Foyer her wie von der Schwimmhalle aus erreichbar ist, lädt zu heißen und kalten Getränken ein.

Keine Sauna mehr

Der dann ebenerdige Eingang wird vor allem auch Älteren und Behinderten den Besuch der Schwimmhalle erleichtern. Letztere können sich in separaten Kabinen nicht nur umkleiden, auch duschen, waschen und das WC benutzen. Während in der modernisierten Schwimmhalle für Solarium und Sauna kein Platz mehr vorgesehen ist (hier ist von einem Extra-Bau die Rede), können sich Besucher bei schönem Wetter auf der Liegewiese zur Brunnenstraße in der Natursonne aalen. Und damit sich nicht mehr nur Fuß- und Handballer, sondern auch Schwimmer von Beifall klatschenden Fans anspornen lassen können, wird eine Tribüne installiert.

Alle Technik im Turm

Wohl neuer architektonischer Blickfang der alten neuen Schwimmhalle ist künftig ein Turm, in dem alle Technik ihren Platz findet. Von hier aus soll das von der Sonne erwärmte Badewasser gereinigt und geregelt werden ­ wobei man das Nass in den beiden neuen Becken auf mollige Temperaturen bringen wird.

Elf Millionen will sich die Stadt den neuen Spaß für ihre Bürger in der Schwimmhalle kosten lassen. Allerdings: “Die Sache steht und fällt mit der Förderung”, so Kurt Poestgens, 1. Beigeordneter im Schloss. “Wir erwarten, die Hälfte der Summe gefördert zu bekommen. Wir haben berechtigte Hoffnung, dass das auch klappt.”



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