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Trotz "Kneipe" Spaß beim Nikolauslauf

Katy Hillgruber war die schnellste Frau, Jörg Dickert der schnellste Mann

Autor
Christian Homagk
 
Datum
10/12/2002
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
nikolauslauf
laufen
Foto/Abbildung
Christian Homagk

Etwa 130 Läuferinnen und Läufer gingen am Sonntag in Finsterwalde an den Start.

Einige Ergebnisse - Namen und Zeiten vom Traditionslauf

Zeiten der 6,6 km-Strecke:

Günter Hartung (56) 29 : 42 Min.; Silke Füchsel (51) 32 : 54; Egon Schmitt (77!) 43 : 59;

Einige Mini-Marathon-Zeiten:

Josephine Gampe (12) 19 : 44 Min.; Sarah Döninghaus (12) 20 : 39 Minuten; Tobias Jenchen (12) 20 : 13 Min.; Sebastian Stahn (5!) 27 : 58 Min.; Erik Müller (7) 25 : 5 Minuten;

10,8 km Skating:

Franz Gampe (60) 44 : 33 Minuten.

Finsterwalde. Immer wieder beweisen einige (wenige, leider) Lehrerinnen und Lehrer, dass der allgemein beklagten zunehmenden Anstrengungs-Unlust begegnet werden kann. Mit persönlichem Einsatz sind sie der Jugend das lockende Beispiel. Auch beim Nikolaus-Lauf 2002 war das zu beobachten. Aus Crinitz (33 Schüler!) und Sonnewalde, aus den drei Doberlug-Kirchhainer Grund- und der dortigen Gesamtschule sowie aus den einheimischen Grundschulen Nord, Langdamm, Stadtmitte und Süd starteten Schülergruppen. Nach schwerem Laufen nahmen sie Riesen-Pfefferkuchen zum gemeinschaftlichen Knabbern entgegen. Auch das Sängerstadt-Gymnasium war vertreten, mit Helfern und Mitläufern.

Über 200 Große und ganz Kleine hatten mit dem Nikolaus am trüben Freitagnachmittag Freude an dem zwei Jahrzehnte schon alljährlich wiederkehrenden Sporterlebnis. Langes Laufen auf der Straße war angesagt. An den Wendepunkten der “Meile” und des “Mini-Marathons” machten die Nikolaus-Helfer Marlies und Petra mit kleinen Pfefferkuchen Mut für den sportlichen Rückweg. In Drößig und am Finsterwalder Waldrand beruhigten Julia, Franz, Toni und Gregor die zwar drängelnden, dennoch sich beherrschenden Autofahrer. Die Rotröcke Paul und Siegfried warnten in Eichholz und Nehesdorf die anderen Straßennutzer vorm Trubel dieses einstündigen Jugendsport-Spektakels. Es klappte alles. Auch weil Süd-Lehrerinnen der Sportvereins-Helferschar zur Seite standen. Auch weil wieder einmal lobenswert unentgeltlich das Opel-Autohaus die unentbehrlichen Führungs- und Lumpensammler-Fahrzeuge stellte. Weil Loreen und Mark, Jutta und Jörg und andere zupackten. Sie alle sicherten, dass Junge und (auch etliche) Alte sorglos Ungewöhnliches zu leisten versuchten. Und das schafften.

Mehrere Geschwister-Ergebnisse fielen auf: Jan und Lars Lilge, Josi und Loris Gampe, Christin und Sebastian Stahn, Andy und Leo Wie-nigk, Melanie und David Bachmann, Tom und Suse Werner. Sie widerstanden dem beißenden Gegenwind, manche ohne Geh-Pausen. Sie alle werden weiterhin laufen. Unter das zahlreiche junge Volk hatten sich auch Senioren gemischt. Jürgen Seelisch (61) aus Falkenberg und Ingeborg Gutsche z. B. begnügten sich diesmal mit den 4,2 km. Letztere setzte sich am Sonntag beim Wiederholungslauf “für Familien- und Leistungsinteressierte” an den Urkundenschreibtisch, auch für manche von denen, die beim Nikolaus-Lauf ihrerseits mitgearbeitet hatten.

Beim Sonntagslauf stand die 10,8-km-Strecke im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Wind blies noch gemeiner. Einige Kinder weinten deswegen auf dem Rückweg. Minus sechs Grad Lufttemperatur, im sonnigen Windschatten gemessen, bremsten den Laufeifer. Doch sechzig Leute liefen die Langstrecke, dreißig begnügten sich mit den 6,6 km, vierzig mit Mini-Marathon und Meile. Jörg Dickert (24) war mit 35 : 31 Minuten schnellster Mann, Katy Hillgruber (22) mit 43 : 31 Minuten schnellsten Frau.

Als stärkste Jugendliche stehen Martin Mittelstädt (16) und Martin Wagner (17) mit 36 : 52 und 38 : 22 Minuten in der Ergebnisliste, als schnellste Kinder Hardy Wienigk (11), Franz Löschke (13) und Astrid Wienigk (12) mit 42-er bis 45-er Zeiten.

Lauf-Einsteiger Thomas Krause (34) hatte sich vorgenommen, “die Stunde” zu schaffen. Im Ziel schwitzender Jubel bei ihm und seinem Kumpel Lutz Gerndt (33). Mit 51 bzw. 49 Minuten waren beide “viel fitter” als gedacht. Vierziger, fünfziger Zeiten liefen auch die Sechziger Rudi Lehmann, Hans-Jürgen Jentzsch, Manfred Sommer, Günter Müller und waren zufrieden mit sich. Wie auch Familienmutter Cornelia Straub (43) aus Potsdam, die zäheste ihres Quartetts. Tochter Juliane (18) hatte den Mini-Marathon, Sohn Alexander (21) die 6,6 km gewonnen, Ehemann Jürgen (der Mittelstrecken-Olympiazweite von Moskau!) wegen einer Zerrung sich mit lockerem Trab außerhalb der Wertung bescheiden müssen.

Seidels Musik, Thors Tee, Dietrichs Pfefferkuchen, Neptuns Helferschar in und außerhalb der warmen Süd-Sporthalle boten allen Teilnehmern ein angenehmes Drumherum. Am nächstjährigen Nikolaustag, einem Samstagnachmittag, werden sich alle wieder hier draußen treffen. Bis dahin ist die “Kneipe” im Gesicht und an den Händen längst vergessen.



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