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Langer Atem und Wettkampfglück

Madlen und Martin holten Deutschland-Medaillen

Autor
Gustav Paul
 
Datum
26/05/2003
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
duathlon dm
triathlon
Foto/Abbildung
Gustav Paul

Madlen Weps (l.) holte bei den Deutschen Meisterschaften eine Medaille.

Finsterwalde. Dabeibleiben, immer wieder sich anstrengen, starken Gegnern nicht ausweichen, Niederlagen überwinden, und das «über Jahre» – nur so wachsen Erfolge im Sport. Bei den 2003er Duathlon-Meisterschaften bestätigte sich diese Erkenntnis erneut. Die Besten aus dem Brandenburgischen Triathlon-Nachwuchs stehen dafür.

Beispiel Gold.

Umgeben von den Finsterwaldern Christian Heinrich, Mark Andresen, Martin Lademann war vor fünf Jahren der Potsdamer Christian Prochnow mit der Landesauswahl Deutscher Jugendmeister geworden. Jetzt hat er es ganz allein geschafft. Er gewann bei den «Deutschen» dieses Jahres in Viernheim bei Mannheim den Duathlon-Titel in überlegener Weise als stärkster deutscher Jung-Mann «U23» . Zuvor hatte er bereits bei Junioren-Weltmeisterschaften in Kanada mit einem 6. Platz im Triathlon bewiesen, dass die Gegnerschaft im Lande und der alljährliche Vergleich mit den besten Deutschen ihn reif gemacht hatten für die internationale Bühne. Sein «langer Atem» hat ihn dazu befähigt.

Beispiel Silber.

Ob die bisherigen Finsterwalder Jahrgangs-Zweiten im gesamtdeutschen Vergleich, Lars Homagk (1991), Karen Andresen (1994) und Konstanze Zinke (1997), oder die «Vizemeister» der Jugendklassen, Katy Hillgruber und Sebastian Marschner (1998) oder nunmehr Martin Mittelstädt, alle diese jungen Athleten «wollten was schaffen» und taten es mit guten Ratgebern und «reizenden» Partnern über lange Zeit hinweg. Der bald 17-jährige Martin aus dem Sängerstadt-Gymnasium hatte vier Jahre Wachsen mit den Finsterwalder Triathleten hinter sich, als er in Viernheim an den Start ging. Im Vorjahr hatte er an gleicher Stelle als Vierter knapp einen Einzel-Podestplatz verfehlt, aber Mannschafts-Bronze errungen und war danach mit dem Nationaltrikot zum Start bei den Europameisterschaften entsandt worden. Sein diesmaliger Auftritt erlebte ihn noch stärker, stets mit vorn. 64 Gegner wetteiferten mit ihm, die Jugend-Elite aller 16 Bundesländer.

Jedesmal wenn nach einer der vielen Lauf- oder Radfahr-Runden das Viernheimer Stadion durcheilt wurde, ließ der «Neptun» erkennen, dass er an die Spitze will. Und er schaffte es: Zweiter! Vielfache Gratulationen erreichten ihn und seine Trainerin Marlies Homagk, Anerkennungen für diese erneute große Leistung aus einem kleinen Verein «weit im Osten» .

Beispiel Bronze.

Auf Madlen Weps, die 9.-Klasse- «Sängerstädterin» , traf das ähnlich zu. Sie brachte mit dem Einzelplatz 8 gemeinsam mit den Cottbusern Sarah Zahborowski und Selina Haberland das Land Brandenburg auf den Bronzeplatz bei der Mannschafts-Siegerehrung und sich selbst erstmals auf die Ehrentafel der Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften. Das wird ihren Schwung andauern lassen und den ihrer Trainingsgefährten auch. Über Pfingsten wird sie beim Ländervergleich in Stuttgart ihren Triathlonauftakt geben.

Der dritte Meisterschaftsstarter des Neptun-08-Quartetts, der 14-jährige Franz Löschke aus dem Städtischen Gymnasium «Janusz Korczak» , zeigte einen viel versprechenden Erstauftritt. Neugierig auf seine Gegner «mischte» er mit, wurde insgesamt 14. unter den 57 B-Jugendlichen. Was diesen Platz veredelt: Er war damit Zweitbester seines Jahrgangs 89 und Stärkster aus dem Land Brandenburg.

Ohne Wettkampfglück bestritt Junior Martin Wagner sein Rennen. Beim langen Lauf hielt er vorne mit, bei den ersten Radrunden auch. Dann Krampf. Schmerzen im Bein. Humpelnder Schlusslauf. Erneut dahin der Traum, beweisen zu können, zu den Besten zu gehören.

Vater Löschke (mit Transporter), Mutter Wagner (mit hausgebackenem Kuchen) und das Paar West-Studenten waren eine kleine, aber lautstarke Anhängerschar. Viernheim wurde zufrieden verlassen. Das neue Ziel heißt Grimma mit den Triathlon-«Deutschen» Anfang August.



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