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«Ein wunderbarer Lauf»

Teilnehmer begeistert vom Rennen um den Bergheider See

Autor
Torsten Pötzsch
 
Datum
20/10/2003
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
lichterfeld
laufen
Foto/Abbildung
Torsten Pötzsch

oben: über 100 Teilnehmer hatte der Lauf um den Bergheider See, unten: ziemliche Drängelei herrschte bei der Anmeldung.

Auf einen Blick - die Platzierungen

6km: Hardy Wienigk 26:52 und Astrid Wienigk 29:29, beide aus Breitenau

3km: Georg Gadacz aus Finsterwalde 16:02, Andrea Böhmichen aus Finsterwalde 17:09

13km: Heiko Mittag aus Finsterwalde 52:07, Carina Helbig aus Zürchel 1:05

Lichterfeld. Werden in Lichterfeld Ideen geboren, dann haben sie das Zeug dazu, massenwirksam zu sein. Siehe F 60 und alles was sich um, unter und am Besucherbergwerk in den letzten eineinhalb Jahren entwickelte. «Lasst uns einen Lauf um den Bergheider See machen, der findet bestimmt seine Anhängerschaft», dachten sich im vergangenen Jahr Andre Speri und Ralf Pukrop, zwei «Neulichterfelder», und gingen an die Vorbereitung. Am vergangenen Samstag durfte Ditmar Gurk, der Bürgermeister der umtriebigen Gemeinde, den Startschuss zum «2. Lauf um den Bergheider See» geben.

Eine Aufgabe, die er sichtlich gern übernahm. «Sport frei» statt «Glück auf» hieß es um 10 Uhr auf dem Sportplatz von Blau Weiß Lichterfeld – und die Läuferschar war gegenüber dem ersten Lauf im vergangenen Jahr sichtlich angewachsen. «Knapp 70 waren wir beim ersten Lauf», meinte Andre Speri, «wenn wir in diesem Jahr 100 werden, bin ich mehr als zufrieden.» Letztlich wurden es 105. «Ziel erreicht – und im kommenden Jahr machen wir so weiter», meinte der Vater des Laufes.

Die Läufer kamen nicht nur aus der näheren Umgebung. Starter aus Königs Wusterhausen, dem Schradenland, bis hin aus Riesa und Gröditz gingen an den Start. Die weiteste Anreise hatten Ulrike Swat und Peter Klooster aus Borkum an der Nordsee. Sie verbrachten einige Tage Urlaub in der Niederlausitz, sahen die Aushänge zum Lauf und dachten sich, hier machen wir mit. «Montag reisen wir wieder ab – das ist ein toller Abschluss unseres Urlaubs», so das junge Paar. «Wir haben hier in der Gegend wunderbare Tage verlebt, das ist nun noch das Sahnehäubchen. Wir kommen natürlich nächstes Jahr wieder.»

Der Spaß stand bei dem Lauf an oberster Stelle – der Spaß am Sport, an der Landschaft, an der gemeinsamen Unternehmung. Die Veranstalter hatten den Nerv des Publikums getroffen. «Es ist einmalig, vor dieser Kulisse zu laufen, der Blick auf die F 60, in den zukünftigen See, der Kontrast zwischen Natur und Tagebau macht diesen Lauf so einmalig», war von Teilnehmern zu hören. «Ich habe in diesem Jahr schon 46 Läufe mitgemacht, aber das war einer der schönsten», nur die Stimme von Wolfgang Noack vom Lauf- und Radsportverein Hohenbocka.

Und neben den vielen «Freizeitläufern» nutzten auch «Profiläufer» die Gelegenheit zu diesem einmaligen Lauferlebnis, entweder zum Aufbau- oder Konditionstraining oder als Punktesammler für das Finsterwalder Dutzend – denn der Lauf wird auch für die Rangliste gewertet. So war unter den Startern zum Beispiel Günter Hartung vom ASC Grün-Weiß Finsterwalde. Der Mann, 57 Jahre alt und mit der Startnummer 57 unterwegs, kann auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurückschauen. «Eigentlich bin ich ja Sprinter, habe in diesem Jahr den zweiten Platz über 60 Meter und den dritten Platz über 200 Meter bei den deutschen Meisterschaften belegen und die Saison mit dem Europameistertitel über 4x200 Meter mit der Staffel in Spanien krönen können. Jetzt nutze ich diese Läufe als Konditionstraining. Respekt vor den Organisatoren, hier stimmt alles bis auf das i-Tüpfelchen.»

Auch Horst Straube von den «Cottbuser Parkläufern» zeigte sich von der Veranstaltung begeistert. «Ich bin in meinem Leben 73 Marathons auf drei Kontinenten gelaufen, aber dieser Lauf gehört mit zu den schönsten. Es gibt hier nichts zu meckern, es hat alles super geklappt, die Organisation war super, die Strecke, die Leute auch. Der Lauf um den Bergheider See hat das Potenzial für Größeres.» Der «alte Hase» war so von der Sache angetan, er will gleich dafür sorgen, dass der Lauf als ein Lauf für die Wertung des «Niederlausitz-Cup» ausgeschrieben wird. «Dann gehen hier doppelt so viel Läufer an den Start. Mindestens.»

Gelaufen wurde über die Strecken drei, sechs und 13 Kilometer – und es machten sich Jung und Alt auf den Weg. Der jüngste Teilnehmer war Leo Wienigk, mit seinen gerade mal fünf Jahren lief er gleich sechs Kilometer. Nur ein Jahr älter ist Sebastian Stahn aus Dollenchen gewesen, der bei der Zielankunft meinte, dass er eigentlich lieber Fahrrad fahren würde. Stolz auf sich und seine Leistung war er trotzdem. Und auch Karla Lezius von der Täubertsmühle aus Rückersdorf, mit sechs Jahren eine der jüngsten Teilnehmerinnen, war nach knapp einer halben Stunde froh, es geschafft zu haben.

Zwischen den ganz Kleinen und Egon Schmitt, mit 78 Jahren der älteste Teilnehmer, lagen mehr als sieben Jahrzehnte, doch auch sein Fazit: «Es war ein wunderbarer Lauf vor einer wunderbaren Kulisse.»

Bei der anschließenden Siegerehrung ging der Dank von Andre Speri und seinen Helfern und an all jene, die für das Gelingen des Laufes ihren Beitrag geleistet haben.



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