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Kapitäns-, kein Kurswechsel

Sportverein Neptun 08 mit neuer Doppelspitze / Ganz vorn: Renate Engel

Autor
Gustav Paul
 
Datum
12/03/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
verein
Foto/Abbildung
Gustav Paul

Marlies Homagk legte den Vereinsvorsitz nieder und bekam zum Dank für ihr Wirken von Renate Engel, später zur neuen Vorsitzenden gewählt, Blumen überreicht.

Finsterwalde. «Himmelschlüsselchen» erhielt der neue Kapitän des «Vergnügungsschiffs» SV Neptun 08 e. V. mit auf seinen weiteren Weg.

Bezeichnend für Renate Engel (44), die Lehrerin, dass sie ihrem Namen und den der Glückwunschblumen in ihren Schlussworten der Wahlversammlung aufgriff: «Wir erschließen uns weiterhin himmlische Freuden hier auf Erden. Neptun sieht sich keineswegs veranlasst, einen anderen Kurs zu steuern.» Die Delegierten aus acht Abteilungen bestätigten einstimmig ihre Bewerbung um den Vorsitz. Auch die von Andreas Kuntzsch (21, Jura-Student) um den Auftrag als Stellvertreter. Alle schieden nach einer beinahe dreistündigen Beratung aus Radigks Brauhaus zuversichtlich, dass die Neuen mit der Schatzmeisterin Gudrun Hartmann (52) als leistungsfähiges Führungstrio den Weg des Schiffes ordentlich leiten werden.

Vorausgegangen waren die Arbeitsberichte der Abteilungssprecher Arnis, Basketball, Gymnastik, Laufen, Schwimmen, Triathlon, Volleyball, Wasserwacht und des Jugendrates. Während die einen «bloß so, nur zur Freude» den Sport im Verein betreiben, zu einem unbeanstandeten Jahresbeitrag, betonen die anderen die Freude am Leistungsstreben, vor allem in den Kinder- und Jugendbereichen der Schwimmer und Triathleten. Von der bald wieder in Betrieb gehenden Schwimmhalle erhoffen sich viele die Gewähr, die Prädikate «Landes-Leistungsstützpunkt» auch für den nächsten Olympiazeitraum durch den Landessportbund bestätigt zu erhalten. Die «alten» Jugendsprecher Nora Sickora und André Engel gaben ihren Nachfolgern um Julia Pukrop guten Rat und Unterstützungszusagen auf den Weg. Als mehrfach die internationalen Jugendverbindungen bestens erinnert wurden, erklärten Andrea Pukrop (Jelimnice und Kosice) und Elke Bolze (Montataire) ihre Wirkungsbereitschaft.

Spannend wurde es, als zwei «ewige» Vorständler ihre Arbeitsberichte gaben. Gudrun Hartmann, Firmenchefin, über die Vereinsfinanzen, und Marlies Homagk (53), Lehrerin, über ihren Vorsitz und die Gründe für ihren Rücktritt. «Wir leben sparsam und geben nur aus, was von den Mitgliedern vorher beigebracht oder vom Vorstand hereingeholt worden ist.» Die Kassenprüfer bestätigten neben den «schwarzen Zahlen» der Schatzmeisterin die genaueste Nachweisführung. Und dann die langjährige Vorsitzende: «Ich kann mich meinem neuen gesellschaftlichen Auftrag als Stadtverordnete unbefangener widmen, wenn ich nicht als Verantwortungsträger für den größten Bürgerverein der Stadt wirken muss.» Und «in meiner Vorsitzendentätigkeit seit 1979 habe ich so viele persönliche Kränkungen erfahren, dass ich mich nunmehr etwas zurücknehme. Angekündigt habe ich das vor zwei Jahren schon.» Neptun sei als freier Träger der Jugendarbeit im Elbe-Elster-Kreis und in der Stadt wohlgeschätzt. Die Jahresstatistik weise 312 Mitglieder nach. Ansonsten: Sie bleibe als Gymnastik-Vorturnerin und Triathleten-Anleiterin dem Verein erhalten und werde auch als Schwimm-Schiedsrichterin und Veranstaltungshelferin weitermachen.

Aus der Versammlung schlugen ihr Wellen der Achtung und Zustimmung entgegen. Übungsleiterin Renate Engel dankte ihr unter Beifall mit Blumen. Ohne zu diesem Zeitpunkt zu ahnen, was auf sie selbst zukommen würde.

Um die Nachfolge brauchten die Wähler längere Erörterungen. Hans Lehmann, Susann und Jürgen Hartmann, Christian Homagk, André Engel, Ina Svoboda, Petra Wienigk, Marion Zeyßig redeten mit und den endlich gefundenen Anwärtern zu. Auch mit Mitarbeitsversprechungen. «Die bisherige Vorstandsarbeit ging nach außen so reibungslos vonstatten, dass viele dachten, das müsse so sein und bräuchte keine Mitwirkung. Jetzt sind wir alle gefordert, uns für Neptun einzubringen.» Aus Renate Engels Worten spricht Klarheit. Wie wichtig dieser Sportverein für das Leben in Finsterwalde ist, zeigte der «Winterlauf», die jüngste Großveranstaltung. Vereinswirken tut der Stadt gut.



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