Karte
 

Die Finsterwalder Schwimmhalle im harten Wettbewerb

Lauchhammer profitiert von der Hallen-Schließung

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
14/04/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Und was bietet das Finsterwalder Bad?

Wie soll Finsterwaldes größte städtische Badewanne nach ihrer Fertigstellung, die im Herbst vorgesehen ist, genutzt werden «Was kostet dann der Eintritt» Wie will man die Badefreunde, die inzwischen in Lauchhammer oder woanders Badewasser und Saunaspaß gefunden haben, zurückgewinnen? Auf all die Fragen sucht man im Finsterwalder Rathaus gegenwärtig nach Antworten. Heute berät der städtische Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur (BSSK) über ein Hallenbad-Konzept. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Hinterschloss.

Finsterwalde. Wenn die Finsterwalder Schwimmhalle tatsächlich im kommenden Herbst fertig werden sollte, sieht sie sich enormer Konkurrenz ausgesetzt. Mit Freude stellt man schon seit Jahren in Lauchhammer fest: Auf dem Parkplatz vor dem modernen Hallenfreizeitbad «Am Weinberg» stehen immer wieder zahlreiche Autos mit EE-Kennzeichen. Aber auch in der Kurstadt entsteht ein regelrechter Badetempel, der bereits im kommenden Juli eröffnet werden soll.

In Lauchhammer hat man es verstanden, Badelustige aus dem weiten Umfeld anzulocken. «Mit immer wieder neuen Ideen und Angeboten soll es unseren kleinen und großen Gästen nie langweilig werden», meinte gestern Manuela Stellmach, die Bad-Leiterin in Lauchhammer. So stehen hier vom Baby-Schwimmen über die Senioren-Gymnastik für jedes Alter spezielle Kurse sowie immer wieder themenbezogene Saunatreffs im Programm. «Wir machen laufend Umfragen unter unseren Besuchern, erkundigen uns nach ihren Wünschen und nach den neuesten Trends vor allem im Wellnessbereich», präsentiert sich Manuela Stellmach als die Chefin eines rührigen Teams. 320 Besucher werden im Lauchhammeraner Badeparadies im Schnitt täglich gezählt – auch viele Finsterwalder und Bewohner aus dem Altkreis sind darunter. Was lockt sind auch die moderaten Eintrittspreise: Ein Erwachsener zahlt für drei Stunden Sauna und Schwimmen acht Euro. Eine Familienkarte für zwei Stunden in der Schwimmhalle gibt es für zehn Euro, 28 Euro kostet die Familienkarte, mit der man den ganzen Tag lang schwimmen und die Sauna benutzen kann. Auch mit dieser guten Auslastung bleibt das Freizeitbad ein Zuschussgeschäft für die Kommune, aber noch ein erträgliches.

Hochbetrieb herrscht gegenwärtig auf der Baustelle beim künftigen Badetempel «Wonnemar» in Bad Liebenwerda, bis zu 80 Bauleute drängeln sich hier am Spaßpalast, der am Ende runde 30 Millionen Euro kosten wird. Der umbaute Raum der Lausitztherme soll 110 Einfamilienhäusern entsprechen und alles an Angeboten enthalten, was ein wasserhungriger und badelustiger Gast begehrt. So wird der Badebereich ein karibisches Flair ausstrahlen, die Sauna ein mediterranes, im Wellnessbereich geht es arabisch zu – die einzigartigen handgearbeiteten Fliesen sollen mit einem Schiff aus Marokko unterwegs sein. «Hier fühlt man sich wie in Tausend-und-einer-Nacht», versprechen die Planer. Zu den Eintrittspreisen will man sich allerdings noch nicht äußern – sie würden sich im Bereich einer Kinokarte bewegen, heißt es dazu lediglich.

Die Lausitztherme in Bad Liebenwerda werde der Finsterwalder Schwimmhalle weniger Konkurrenz machen, meinte Stadtverordnetenvorsteher Uwe Schüler gestern – die bleibe für die Leute von hier doch ein eher selteneres Badevergnügen. «Was das Freizeitbad in Lauchhammer betrifft, so müssen die Finsterwalder und Bewohner aus unserer Region wieder in die Sängerstadt zurückgeholt werden. Dazu ist ein attraktives Angebot in unserer Schwimmhalle notwendig, dann ziehen die Leute das Hallenbad vor der Haustür vor», ist sich Schüler sicher.



Verwandte Zeitungsartikel

21/04/2007
«Ich bin sprachlos, mehr als sprachlos»
Bericht von einer erneuten Diskussionsrunde zur Debatte um die Sportstättengebühren in Finsterwalde

27/01/2007
Hohe Entgelte wären «Todesurteil für die Vereine»
Bericht eines Treffens bei der PDS.Linkspartei zur geplanten Gebührenerhöhung bei den Finsterwalder Sportstätten

20/12/2006
«Der Vorschlag ist längst überfällig»
Interview mit Johannes Wohmann, Bürgermeister von Finsterwalde, zur geplanten Gebührenerhöhung für die Nutzung der städtischen Sportstätten

08/12/2006
Vereine sollen mehr für Sportstätten zahlen
Stadt plant Preiserhöhungen um ein Vielfaches und Schließung des Freibades

28/11/2006
Geldsorgen beim Bäder- und Sportstättenbetrieb
Vereinssport soll mehr zahlen

23/11/2006
Einem Leserbrief nachgegangen: Wellen schlagen Wellen
in der Schwimmhalle läuft zur Zeit eine Umfrage