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Schon Wasser im Hallenbad – sonst aber viele Fragezeichen

Reko im Rathaus zur Chefsache gemacht

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
22/04/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Finsterwalde. «Wir blicken jetzt etwas optimistischer in die Zukunft, als noch vor vier Wochen», so Bürgermeister Johannes Wohmann in dieser Woche im LR-Gespräch. Und sein Blick geht in Richtung Schwimmhalle – nach wie vor mit der Sorge, den Fertigstellungstermin Ende September doch nicht zu halten. Die aufwändige Rekonstruktion verursacht jedenfalls zunehmende Nervosität im Rathaus.

Man mag sich dort noch nicht ausmalen, was passiert, wenn die Stadt die im Förderbescheid festgelegte Bauzeit von zwei Jahren nicht einhält. Im schlimmsten Fall könnte es zu Kürzungen beim Fördergeld kommen. Vorab will man Anfang Mai die Lage in Potsdam schon mal sondieren und das Gespräch mit dem Geldgeber suchen. Nachdem das Wetter jetzt wieder mitspielt, haben unvorhergesehene Bremsklötze den ohnehin komplizierten Bau weiter verzögert, will Wohmann beim Land um Ver ständnis werben: Zwei Insolvenzen gab es – die letzte erst vor wenigen Wochen hatte «dramatische Folgen», als die Elektrofirma ausstieg und möglichst schnell eine neue gefunden werden musste.

Die Schwimmhalle ist mittlerweile zur Chefsache geworden – alle zwei Wochen lässt sich der Bürgermeister Bericht erstatten. «Baurapport» will er das nicht nennen – «das Wort erinnert mich zu negativ an meine frühere Tätigkeit beim Investitionsbüro». Die Stadt sei zwar der Bauherr, doch die Architekten Hensel und Haas hätten die Bauleitung übernommen – «und die haften für alles».

Gegenwärtig seien die Rohbauarbeiten nahezu abgeschlossen und der Innenausbau in vollem Gange, informierte Torsten Hensel, der verantwortliche Architekt, in den städtischen Gremien. Etwa 90 Prozent der Arbeiten seien ausgeschrieben, drei Viertel davon vergeben worden. Inzwischen sei bereits Wasser in den Becken, um die Dichtheit zu prüfen. Während der Bürgermeister weiter am Übergabetermin der Schwimmhalle Ende September festhält, haben andere starke Zweifel. «Wenn bereits im Sommer vorigen Jahres der Zeitpuffer aufgebraucht gewesen sei, wie wir informiert wurden, kann ich mir nicht vorstellen, wie man über den Winter und danach mit dem Wassereinbruch und den Insolvenzen im Plan sein und den Endtermin halten will», so gestern Rainer Genilke, der CDU-Fraktionsvorsitzende. «Rein theoretisch, wenn nicht noch was dazwischen kommt, könnte der Bautermin gehalten werden», meint dagegen der Stadtverordnete Dieter Thor (CDU) – auch mit den Augen eines Bauunternehmers beurteilt.



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