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Zwölf lange Stunden auf Schneekoppen-Tour

Täglich froh gewandert: Neptun 08 in der Sommerfrische

Autor
Chr. Homagk
 
Datum
15/07/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
straz
Foto/Abbildung
Chr. Homagk

Madlen Weps (r.) und Franz Löschke bereiteten sich im Neptun-Sommerlager auf die Deutschen Meisterschaften im Triathlon vor.

Finsterwalde. Gleich am zweiten Tag der Schulferien startete «Neptun» wieder seinen Sommerausflug ins Riesengebirge. Die Zeugnisse wurden nur kurz besprochen. Keiner hatte Grund, sich «’nen Kopp» zu machen.

Für acht Tage war das Berghotel am Strasch oberhalb Rokytnices bestellt, zu nobler Unterkunft und gutem Essen, zu Sauna und Spiel. 34 Leute waren dabei. Sie wurden vom Landgraf-Bus sicher hoch und zurück kutschiert, bis auf einen. Der eine, Gerd (38), hatte eine sportlichere Fahrweise vorgezogen. Er radelte hin und zurück die reichlich 200 Kilometer über Berg und Tal. Um sich «oben» dann sofort den Wandergruppen anzuschließen. Denn «Wandern ist auch Neptuns Lust» und war von vornherein als Hauptbeschäftigung angesagt.

Meist fünfstündige Ausflüge waren vorgesehen. Vysoke mit Museum, Harrachov mit der Skiflugschanze, die Vosecka-Baude unterhalb der polnischen Grenze, der Mummel-Wasserfall, die Elb-Quelle, der Waldgasthof Rezek wurden erreicht.

Gefallen an der Bewegung

Vom kleinen Jakob bis zum siebzigjährigen Dr. Passolt, von der leichten Tabea bis zur gewichtigen Mutti fanden sie alle Gefallen am Miteinander-Bewegen. Nach der täglichen Mittagsruhe waren Dehnung, Stadtgang oder kürzere Sportspäße auf dem Programm, für ein Quartett Triathleten auch mal Radtouren und Koppeltraining. Einmal gab’s einen Gegenpaarlauf über 3,5 km um die Wette, wegen der Höhenmatte einem Minimarathon gleich. Mit knapp 13 Minuten zeigte sich Franz (15) toll in Form. Bestes Mädchen war Madlen (16). Zeitvertreib brachten auch Tischtennis, Papierfalten und Volleyball.

Schöne Abende verbracht

Abends war «Vampir-Jagd» die Wunschbeschäftigung neben dem Lagerfeuer, ein Geländespiel im Bergwald, mit geschwärzten Gesichtern und abenteuerlichen Kopfbedeckungen, die es durch eine Fänger-Kette zu bringen galt. In Erinnerung bleiben Suses triumphierendes Lächeln, Nils kummervolle Miene, Georgs Singsang-Tanz um den Flammenberg. Später gestatteten die Fernseher auch Einblicke in die Fußball-Europameisterschaft, und danach sammelten sich Kleine und Große bei der Gute-Nacht-Geschichte. Aus der Olympia-Historie, aus Rübezahl-Legenden und Erich Kästners «Als ich ein kleiner Junge war» wurde vorgelesen. Pauline und Tom holten sich für ihren Vortrag Beifall. Und zu Bett ging man mit dem Vorsatz, am nächsten Früh um sieben Uhr zum Morgenläufchen oder zur Gymnastik (Chi-Gong) vorm Hotel in der Sonne zu sein.

Den Sommerlagerhöhepunkt brachte die Ganztagswanderung am fünften Tag. Ein Sextett brach bereits um sechs Uhr auf. Das Ziel: die Schneekoppe, weit weg und hoch oben. Erst von 700 m auf 1400 m hinauf, dann von der Elb-Baude nach Spindlermlyn hinab; danach die Weiße Elbe aufwärts bis zur nebelumwallten Wiesenbaude. Von steifen Winden und Hagelschauer begleitet, an Schneefeldern vorbei. Um 12.30 Uhr auf dem Bergkegel, 1602 m hoch. Zurück gingen und trabten sie den oft unwegsamen Grenzpfad zwischen Tschechien und Polen, immer der Sonne entgegen. Und erreichten nach zwölf Stunden – «geschafft» und stolz – das Hotel. Hannes und die anderen wurden mit Beifall während des Abendessens belohnt. Dem Alex trug dieser Schneekoppengang eine weitere Anerkennung ein: Weil er bei mehreren Unternehmungen beispielsweise rege war, benannten ihn die «Jugend-Beobachter» als aktivsten Schüler des Sommerlagers 2004. Für die lange Tour z. B. hatte er unaufgefordert Sanizeug zur Sicherheit für alle in seinem Rucksack.



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