„Überall nagt der Zahn der Zelt“
1998: Weniger Besucher im Schwimmbad / Vandalismus weiter ungebremst
- Autor
- Isabell Daniel
- Datum
- 14/10/1998
- Quelle
- Lausitzer Rundschau
- Stichwort
- schwimmstadion

- Foto/Abbildung
- Isabell Daniel
Das Finsterwalder Freibad am Ponnsdorfer Weg wird jetzt vom städtischen Wirtschaftshof winterfest gemacht und gleichzeitig mit viel Aufwand auf die neue Badesaison vorbereitet.
Finsterwalde. Das Freibad am Ponnsdorfer Weg wird jetzt winterfest gemacht. Hier fallen etliche Reparaturarbeiten am Schwimmbecken und an den Außenanlagen an. Aber auch Vandalen sorgten in diesem Jahr wieder für unnötige Instandhaltungskosten.
Smaragdgrün glitzert das Wasser im großen Becken des „Schwimmbads der Freundschaft“ in der milden Herbstsonne. Dort, wo im Sommer noch Hunderte von Badegästen sich im kühlen Naß erfrischten, werden nun alle Maßnahmen getroffen, um die Anlage ohne große Schäden über den Winter zu bringen.
Das Wasser wird bis auf einen Meter aus dem großen Becken gelassen, die Sanitäranlage entlüftet, die Leitungen auseinandergenommen, Fahrradständer unters Dach gebracht und die große Pumpe, die die Rutsche mit Wasser versorgt, soll ausgebaut und überprüft werden, erklärt Günter Henke, der Leiter des Wirtschaftshofes.
„Wir tun unser Bestes“
An den Rändern des 40 mal 50 Meter großen Beckens sind vereinzelt Risse zu sehen, aufgebrochene Fugen müssen verputzt werden. „Die gesammte Anlage zeigt die Spuren der vergangenen Jahrzehnte. Eine aufwendige Sanierung ist eigentlich notwendig.“, sagt Günter Henke. Der Zahn der Zeit nage eben überall, aber: „Wir tun unser Bestes, um die Anlage in Schuß zu halten.“
Insgesamt belaufen sich die Kosten der Anlage im Jahr auf etwa 73.000 Mark, Personalausgaben nicht mitgerechnet. Für die Instandhaltung der Geräte müssen jährlich allein etwa 15.000 Mark aufgewendet werden. Die Gesamtsumme der eingenommenen Eintrittsgelder beläuft sich dagegen auf 48.000 Mark. Die Besucherzahlen sind damit leicht rückläufig, denn in diesem Jahr kamen etwa 30.000 Gäste in die schön gelegene Anlage am Ponnsdorfer Weg. „Das hat mit dem schlechten Wetter des Sommers zu tun.“
Schäden, verursacht durch Vandalismus und Zerstörungswut, belasten außerdem die Ausgabenseite. „Bänke und Stühle wurden in das Becken geworfen, Betonlatten herausgerissen, Außenduschen abgebrochen und Hinweisschilder zerstört“, so Handwerker Rainer Schulze, der sich um die Reparaturen kümmert.
Bretter schützen Fenster
Vier größere Einbrüche und unzählige kleinere habe es gegeben. Am Schwimmeisterbüro sind die Auswirkungen noch zu erkennen. Dicke Bretter schützen die Fenster. Dort wurden die Telefonanlage und die Tür beschädigt. Laut Henke bleibt durch die vielen Reparaturen leider kein Spielraum für nicht unbedingt notwendige Neuanschaffungen. „Sicher ist aber, daß für die kommende Saison alles wieder bestens vorbereitet sein wird.“
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