Karte
 

Schwimmhalle hat erhebliche Mangel - „aber keine Gefahr“

Zukuftsmusik: Ein Spaßbad für Finsterwalde?

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
14/01/1999
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

Finsterwalde kann froh sein, eine Schwimmhalle zu haben. Allerdings: Nach über 20 Jahren ist eine Sanierung fällig, heißt es bei der Stadt. Die Frage ist nur: Wann ist es soweit?

Finsterwalde. Die Finsterwalder Schwimmhalle hat „erhebliche bautechnische Mängel“, heißt es in einem städtischen Papier. Schlimmer noch: An der Tragwerkskonstruktion sind sogar Risse endeckt worden. Dennoch: „Keinerlei Gefahr, weder für Besucher noch für das Gebäude“, gab Kurt

Poestgens, der 1. Beigeordnete im Finsterwalder Schloß, gestern gegenüber LR zugleich Entwarnung.

Dennoch bleibt: Die 20 Jahre alte Schwimmhalle ruft überall nach Sanierung - die Verglasung ist marode, die Technik veraltet. Allein 250.000 Mark, so schätzt man im Rathaus, sind erforderlich, um die Sanierungspläne zu finanzieren. Geld, das die Stadt nicht hat - die deshalb nach Potsdam schielt.

Neues Bäderprogramm

Von dort sind Absichten bekanntgeworden, im Jahre 2000 ein neues brandenburgisches Bäderprogramm aufzulegen. Um dann rechtzeitig am Ball zu sein, ist es gut, „die Planung im Schubfach zu haben“, so Kurt Poestgens in der Runde des städtischen Wirtschaftsausschusses.

Hier fiel das erste Mal überhaupt das Wort von einem „Spaßbad“ in Finsterwalde. Der Stadtverordnete Günter Haferland warf es in die Debatte - und regte an, bei der Planung „mutig ranzugehen“. Soll heißen: Wenn das Hallenbad schon aufwendig saniert werden muß, dann gleich so, daß sich auch der Freizeitwert erhöht.

Weiter auch Schwimmbad

Ganz im Sinne von Bürgermeister Johannes Wohmann. Auch er möchte das Bad attraktiver machen - allerdings: Es sollte weiter auch ein Bad für die Schwimmsportler bleiben. Mit denen, so wird städtischerseits ausdrücklich versichert, soll die Planung auch abgestimmt werden. Liegen die Entwürfe vor, dann beginnt die parlamentarische Debatte um den Umfang der Bauerei.

Völlig unbestimmt ist, wann mit den Arbeiten an der Schwimmhalle begonnen werden kann. Mit Sicherheit nicht vor der Jahrtausendwende. Fest stehen bislang zwei Dinge: Das Bäderprogramm ist noch längst nicht beschlossene Sache. Und: Allein aus dem Stadtsäckel läßt sich die ganze Sache nicht finanzieren.



Verwandte Zeitungsartikel

21/04/2007
«Ich bin sprachlos, mehr als sprachlos»
Bericht von einer erneuten Diskussionsrunde zur Debatte um die Sportstättengebühren in Finsterwalde

27/01/2007
Hohe Entgelte wären «Todesurteil für die Vereine»
Bericht eines Treffens bei der PDS.Linkspartei zur geplanten Gebührenerhöhung bei den Finsterwalder Sportstätten

20/12/2006
«Der Vorschlag ist längst überfällig»
Interview mit Johannes Wohmann, Bürgermeister von Finsterwalde, zur geplanten Gebührenerhöhung für die Nutzung der städtischen Sportstätten

08/12/2006
Vereine sollen mehr für Sportstätten zahlen
Stadt plant Preiserhöhungen um ein Vielfaches und Schließung des Freibades

28/11/2006
Geldsorgen beim Bäder- und Sportstättenbetrieb
Vereinssport soll mehr zahlen

23/11/2006
Einem Leserbrief nachgegangen: Wellen schlagen Wellen
in der Schwimmhalle läuft zur Zeit eine Umfrage