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Von Großtante Elli zum Laufen überredet...

20. Finsterwalder Herbstlauf war mit 161 Startern würdiges Jubiläum

Autor
Jürgen Weser
 
Datum
18/10/1999
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
herbstlauf
laufen
Foto/Abbildung
Jürgen Weser

Viele „Geburtstagsgäste“ kamen gestern zum Jubiläumslauf.

Finsterwalde. Zeitgleich überliefen Suse Werner und Marcel Mann, sechs und sieben Jahre alt, das Ziel nach dreieinhalb Kilometern. Zwanzig Minuten hatten sie dafür gestern Vormittag gebraucht, nur wenige Sekunden langsamer als der zwei Jahre ältere Philipp Bläsche. Eine ganze Stunde war beim Jubiläums-Herbstlauf in Finsterwalde dagegen Paul Durach aus Doberlug-Kirchhain unterwegs.

Der allerdings bewältigte die dreifache Streckenlänge und ist siebzig Jahre älter als Suse. Alle gehörten sie zu den insgesamt 161 Läufern, die den traditionsreichsten und ältesten Finsterwalder Volkslauf bei nur fünf Grad, aber idealen Laufbedingungen in Angriff genommen hatten.

Als „Geburtstagsgäste“ waren nicht nur die Elbe-Elster Läufer gekommen, sondern Berliner, Cottbuser, Spremberger, Bautzener, Hohenbockaer und andere schrieben sich in die Startlisten ein. Der 63-jährige Werner Hornung und Ehefrau Ellen waren sogar aus Wiesbaden angereist, um durch die Finsterwalder Wälder zu rennen. Am Organisationstisch feierte an diesem Tag auch Christel Dade vom gastgebenden ASC Finsterwalde ihren Geburtstag, die sich über zahlreiche Glückwünsche freuen konnte, wie das Org.-Team um Jörg Schulz über viel Lob für bestens präparierte Strecken und ein freundliches Umfeld.

Das animierte zu prima Leistungen. So verfehlte der 16-jährige Nils Grote von der LG Nord Berlin über neun Kilometer nur haarscharf den Sieg. Zeitgleich hatte Thomas Füssel vom LC Cottbus in 31:30 Minuten die Nase vorn. Bedanken wollte sich Nils bei seiner jetzt 83 Jahre alten Großtante Elli Mittag aus Finsterwalde. Die hatte ihn vor einigen Jahren zum Laufen überredet. Jetzt trainiert er mit einer deutschen Meisterin gemeinsam und will auch ganz nach vorn.

Als Stammgast rannte Tanja Semjonova aus Leipzig mit und freute sich über ihren zweiten Sieg. 37 Minuten brauchte sie für die neun Kilometer. Die Finsterwalder Neptun 08 Läuferinnen Karen Andresen und Katy Hillgruber brauchten für Platz zwei und drei eine bzw. drei Minuten länger. Nicht viel länger als eine Stunde brauchte ein anderer Neptun für die 16 Kilometer Distanz. Lars Homagk sorgte dafür, dass der Siegerpokal in der Sängerstadt blieb. Marco Firneis (ASC) und Markus Kniesche (Schönborn) machten den Triumpf der Einheimischen komplett.

Ganz stark Renate Riemer, die nach langer Verletzungspause den langen Kanten als dritte Frau beendete. Vor ihr landeten nur die weit jüngeren Bianca Schröder (Hohenbocka) und Christine Schubert (Leipzig). Ehemann Friedhelm Riemer wurde ebenfalls geehrt. Fünfzehn Mal hat er schon die Laufschuhe bei den bisherigen Herbstläufen geschnürt. Der erstmals ausgetragene Schulpokal ging an das Sängerstadtgymnasium Finsterwalde.

Während ASC Oldtimer Werner Mudlack noch einige Kilometer vor sich hatte beim ersten Lauf über die große Runde wenige Wochen vorm 65., strampelte der Falkenberger Werner Seelisch schon wieder mit dem Fahrrad nach Hause. Andere ließen sich aber vor der Heimfahrt erst noch vom leckeren Kuchenbüfett verführen.



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