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Neptun-Schwimmer ohne Scheu vor Bibber-Temperaturen

Wasserwacht und Verein demonstrierten, wie man Menschenleben rettet

Autor
Jürgen Klappert
 
Datum
13/06/2005
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
wasserwacht
Foto/Abbildung
Jürgen Klappert

Ihnen ist warm: Die Damen der Rettungsstaffel ziehen aus dem Wasser in Bad Erna eine Schwimmerin zurück ans Ufer.Glücklicherweise nur eine Übung: Wasserwächter und Sanitätshelfer arbeiten Hand in Hand bei der Wiederbelebung einer „Ertrunkenen“.

Wasserwacht. Die 21 Gäste aus Forst hatten das Badezeug erst gar nicht ausgepackt. Bei 13°C Lufttemperatur führte die Vorstellung, sich in die Fluten des Strandbandes Bad Erna zu stürzen, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen. Diese Gäste sind normalerweise nicht wasserscheu, sind es doch Mitglieder der DRK Wasserwacht. Doch vorgestern überließen sie Neptun und seinen Begleiterinnen das Feld, als die Wasserwacht Finsterwalde ihren Schautag um 14 Uhr mit dem Auftritt des Wassergottes eröffnete.

Die rund 120 Besucher erlebten, wie wichtig es ist, immer zu zweit das Reich Neptuns zu betreten. Christian Zeyßig spielte einen verunglückten Taucher, der durch seinen Tauchkollegen Uwe Schwarze ans Ufer gerettet wurde. Durch Zusammenarbeit von Wasserwacht und dem DRK-Katastrophenschutz aus Doberlug-Kirchhain wurde der Taucher noch am Ufer wiederbelebt und im alarmierten Krankentransportwagen (KTW) weggefahren. Organisatorin Marion Zeyßig: „Dieser Nachmittag im Strandbad war eine spontane Idee von den Schwimmern des SV Neptun 08 und der Wasserwacht. Dankenswerterweise erhielten wir von der Stadt völlig unbürokratisch die Genehmigung.“ Bei Hans-Jürgen Barthel vom DRK aus Doberlug-Kirchhain ließen sich die Kinder lebensechte Verletzungen schminken, Joachim Kuppert verkaufte für den DRK Finsterwalde Lose. Roland Girke und sein Helfer vom DRK-Küchenzug boten gegrillte Würstchen und Kaffe an.

Dann heißt es plötzlich: „Da ist jemand ertrunken.“ Die Retter der Wasserwacht spurten zum Ufer, einer springt mit einer Leine versehen ins Wasser und lässt sich mit der Ertrinkenden ans Ufer ziehen. Obwohl sie wissen, dass es eine weitere Show für das Publikum ist, sind alle mit vollem Elan dabei. Besondere Schikane diesmal: Gerade ist die „ohnmächtige“ gerettete Schwimmerin auf die Trage in stabiler Seitenlage gehoben worden, kommt es zu Atem- und Herzstillstand. Nicole Manig und Luise Weinhold vom Roten Kreuz beginnen mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. „Natürlich deuten wir die Wiederbelebung nur an, wir wollen der Darstellerin ja nicht weh tun“, erklärt Nicole Manig der RUNDSCHAU ihre Hilfemaßnahmen. Maria Cremer und Jasmin Deutschmann sind sich über die Wassertemperatur einig: „Es war zu kalt.“ Als Teilnehmerinnen der Schwimmstaffel Mädels gegen Jungen erlebten sie das Wasser hautnah. Spaß hat es Aktiven und Zuschauern trotz der kühlen Witterung gemacht und man ist sich einig, nächstes Jahr gibt es wieder einen Vorführtag der Wasserwacht des DRK.