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Altdöberner Serenadenkonzert zwischen Klassik und Moderne

Mundharmonika-Trio überrascht beim ersten Auftritt nach 43 Jahren

Autor
Uwe Hegewald
 
Datum
20/06/2005
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
jazzdance
Foto/Abbildung
Uwe Hegewald

Finale einer stimmungsvollen Show: Roland Plota, Beate Wein und Michael Wein (vorne von links) haben nach dem Serenadenkonzert auch noch beim Sommernachtsfest gespielt und gesungen.

Altdöbern. Stimmgewaltiger Männerchor, harmonischer Frauengesang, bezaubernde Instrumentenklänge und frecher Beat – beim zehnten Serenadenkonzert im Altdöberner Park am Samstagabend haben sich viele Künstler aus nahezu allen Musikrichtungen ein Stelldichein gegeben.

Romantisches Licht umarmt die idyllische Naturbühne, die fortwährend angenehme Klänge und geschulte Stimmen ins Publikum sendet. Die akustischen und optischen Attraktionen wären irgendwann überreizt, gelänge es dem Veranstaltungsteam um Michael Wein nicht, immer wieder neue Akzente zu setzen. In jedem Jahr werden ein anderer Leitsatz sowie ein thematischer Schwerpunkt gewählt. «Vom Lautenklang zum Gitarrensound» war das Motto im Jahr 2005. Für die musikalische Begrüßung war das Gitarrenorchester der Musikschule des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zuständig, das den Staffelstab danach an die Chöre weiterreichte. «Wir sind seit zehn Jahren ununterbrochen bei den Serenadenkonzerten in Altdöbern dabei», sagt Waltraut Gurk vom Frauenchor «Viva la musica», der zur Zeit mehr auf Achse als zu Hause ist. «Vorige Woche haben wir beim 8. Chorfest in Rheinsberg gesungen, am Nachmittag in Geisendorf, heute abend hier und morgen in Werchow», erzählt sie.

Erstmals dabei war der 24-jährige Bruno Heise. Der momentan auf Solopfaden wandelnde Tonkünstler schickte rockige E-Gitarrensounds in den Altdöberner Nachthimmel und in die Herzen des etwas jüngeren Publikums. Die Riesenüberraschung gelang jedoch dem Mundharmonika-Trio Erhard Hantke, Jochen Böhm und Dieter Klausch. «Vor vielen Jahren hatten wir Auftritte im damaligen DDR-Fernsehen. Nach einer Ruhepause von 43 Jahren kam irgendwann die Idee: Wir versuchen es noch mal», erzählt Erhard Hantke. Seit November 2004 trifft sich das Trio nun wieder zweimal wöchentlich zum Üben. Mit tosendem Applaus und der Forderung nach einer Zugabe wurden die drei Altdöberner vom Publikum verabschiedet.

Gegen 22.30 Uhr ging das zehnte Serenadenkonzert langsam zu Ende und das Sommernachtsfest war gleich im vollen Gange. «Plota & Wein» und «Bunte Brise» aus Lauchhammer musizierten quer durch eine Klangwelt von Rock, Beat, Blues und Oldies. Dazwischen garnierten die «Jazzy Dancers» aus Finsterwalde das Sommernachtsfest mit einem Showtanz. Und nicht nur der helle Mond über Altdöbern hatte in dieser stimmungsvollen Juni-Nacht seine helle Freude.