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Anfangs mit selbst genähten Leibchen aufgelaufen

Silvesterfußballturnier der Volkssportler um den Pokal der Lausitzer Rundschau entschied Neptun 08 wie im vergangenen Jahr für sich

Autor
Mario Sanders
 
Datum
05/01/2008
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichworte
silvesterturnier
fussball
Foto/Abbildung
Mario Sanders

Die Teilnehmer am Silvesterturnier 2007.

Abschlusstabelle

  1. Neptun 08
  2. Galfa
  3. Sorno
  4. Goßmar
  5. Fortuna
  6. Tropedo
  7. Preußen
  8. Sarafan

Finsterwalde. Fußballturniere der Volkssportler wie am Silvestertag sind auch deshalb sehr beliebt, weil dabei relativ ausgeglichene Mannschaften aufeinander treffen und immer wieder spannende, packende Duelle mit herrlichen Spielzügen zu beobachten sind.

“Das Silvesterturnier der Breitensportler im Fußball hat gut 33 Jahre Tradition”, erinnerte sich Horst Hiller (74). “Wir sind seit 1975 mit einer Mannschaft vom Wasserrettungsdienst (WRD), den jetzigen Neptunkickern, gestartet. Jede Mannschaft war damals verpflichtet, einen spielfähigen Ball mitzubringen. Meine Frau Anita nähte Leibchen, damit wir überhaupt einheitlich auflaufen konnten. Dieses Silvesterturnier ist, wie mein Saunatag: heilig. Ich verpasste bisher kein einziges und empfinde es immer als Höhepunkt im Volkssport”, berichtete er. Zugleich sprach er Pille (Uwe Kupillas) ein großes Lob aus, der nun schon seit 13 Jahren die Organisationsfäden in der Hand hält.

Die Mannen um Frank Dachwitz von Fortuna 84 hatten mit ihrem Sieg von 4:1 über Sarafan einen fulminanten Auftakt. Im packenden Duell gegen Goßmar wurde trotz aufopferungsvollem Kampf knapp verloren. Dieser Kraftakt war gegen Sorno nicht wiederholbar und so traf man im Neun- Meter-Schießen um Platz fünf auf Torpedo. Hierbei verließen die Fortunen als Sieger das Parkett, und Frank freute sich auf die Silvesterparty bei Kumpels mit 20 Bekannten.

Fred Lüpke (51) hatte vor 26 Jahren Sarafan mit Kellnern und Köchen von der HO sowie deren Freunden aus der Taufe gehoben. “Wir hatten einen Ball gekauft und wollten eigentlich was gegen den Bierbauch tun”, erinnerte er sich. Seit dieser Zeit sind die Silvesterturniere Pflicht. Während Freddys Verwandtschaft sich auf der rund 400 Kilometer entfernten Insel Usedom versammelte, “und es dort nichts zu trinken gibt, bis ich gegen 18 Uhr dort eintreffe”, ließ er mit seinen Mannschaftskameraden den Ball rollen. Doch irgendwie war es nicht der Tag von Sarafan. Mit Sieg gegen Sorno, aber zwei Niederlagen gegen Goßmar und Fortuna mussten sie im Neun-Meter-Schießen gegen Preußen auch noch zurückstecken. Für Lutz Kummer, ebenfalls Gründungsmitglied, lautet das Motto: “Teilnahme ist wichtig. Wir sind eine dufte Truppe, haben einen Klasse Zusammenhalt und veranstalten auch gemeinsame Bowlingabende und weiteres.” Mit diesem Geist überstand Sarafan auch die schwierige Wendezeit, als sich die Truppe kurz vor der Auflösung befand. Da kam Verstärkung durch Mitarbeiter der ehemaligen PGH Frieden, so Urgestein Leo, Wolfgang Meersch (55).

Das rassigste Vorrundenspiel in der wieder gut mit den großen Toren durch Günter Mai und Roland Franke präparierten Halle sahen die Zuschauer in der Begegnung zwischen Galfa und Torpedo, welches 3:3 endete. Da Galfa gegen Neptun und Torpedo gegen Preußen bereits unentschieden gespielt hatten, half beiden Mannschaften dieses Resultat nicht weiter. Doch während anschließend Torpedo 3:0 Neptun unterlag, sicherte sich Galfa mit einem weiteren Remis gegen Preußen den Einzug ins Halbfinale.

Hier wartete Goßmar auf die Mannen von Galfa, die in ihren neuen Trikots mit einer goldenen 50 und fünf Sternen auf der Brust auf 50 Jahre Unternehmen Galfa in der Pflaumenallee hinweisen. 2000 war bei einer Weihnachtsfeier auf dem Werkgelände die Idee geboren, eine Volkssportmannschaft aus Mitarbeitern zu bilden. Ralf Schauer-Thimm avancierte zum Sektionsleiter Ballspiele. “Das Silvesterturnier ist dabei so wichtig, dass die Männer untereinander die Schicht tauschen, um teilnehmen zu können”, hob Ralf hervor. “Zugleich bin ich froh, dass Pille weiter Turniere organisiert. Das ist ja heutzutage nicht selbstverständlich. Wenn sich keiner vor den Karren spannt, schläft alles ein”, meinte er. Inzwischen hatten seine Jungs Goßmar mit 3:0 vom Parkett gefegt. Da auch Staffelsieger Neptun gegen Sorno gewann, lautete das Endspiel Galfa gegen Neptun.

Während im Spiel um Platz drei Goßmar von Sorno mit 1:0 besiegt wurde, war Neptun im Finale nicht zu schlagen. Die Chancenverwertung bei den Spielern von Galfa ließ zu wünschen übrig, was sich schnell rächen sollte. Mit einem schnellen Konter und gutem Zuspiel führte Neptun nach fünf Minuten. Tor zwei und drei rundeten das Ergebnis ab, doch bei mannschaftsdienlicherem Spiel von Pindus hätte Neptun auch noch höher gewinnen können.

Bei der Siegerehrung dankte Pille allen Vorbereitern, Helfern, den Schiedsrichtern Günter Grünwald und Gerd Rolka und der RUNDSCHAU, die den Pokal gestiftet hatte.

Nun freuen sich alle Beteiligten auf das Hallen-Pokalturnier am 9. Februar, welches um 14 Uhr in der Halle in der Tuchmacherstraße angepfiffen wird.



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