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Neue Schwimmhalle am Ponnsdorfer Berg bauen?

Abgeordnetenvorschlag ist kein Luftschloß ­ aber nicht aktuell

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
15/05/1999
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Finsterwalde. Die Sängerstadt will sich ­ ungeachtet zunehmender Finanzknappheit in der Stadtkasse ­ auch in Zukunft beides leisten: ein Freibad und eine Schwimmhalle. Allerdings: Beide Freizeiteinrichtungen, die eine über 20, die andere über 40 Jahre alt, rufen gleichzeitig nach gründlicher Sanierung. Da ist genug Spielraum für Ideen, Forderungen und Wünsche.

Wie diese: Sollten Freibad und Schwimmhalle künfig besser an einem Standort sein beides im Stadiongelände etwa? schlägt Felicitas Guntermann, die Vorsitzende vom städtischen Wirtschaftsausschuß, vor. Sie regte an, das Freibad möglicherweise ins Stadiongelände zu holen. Dr. Christina Eisenberg, die für die SPD im Wirtschaftsausschuß sitzt, könnte sich eine Schwimmhalle auch auf dem weiten Areal des Schwimmstadions am Ponnsdorfer Weg gut vorstellen.

Freibad nicht am Stadion

Beide Vorschläge sind durchaus keine Luftschlösser, auch im Finsterwalder Rathaus ist das bereits ersthaft von den Stadtvätern diskutiert worden. Mit dem Ergebnis allerdings: Ein Freibad paßt räumlich nicht ins Stadiongelände, eine Schwimmhalle am Ponnsdorfer Berg allerdings schon eher.

Was kostet Schwimmhalle?

Für Bürgermeister Johannes Wohmann ist indes etwas anderes in der Sache wichtiger: Wir müssen zunächst ermitteln, was uns eine Sanierung der Schwimmhalle kostet. Kommt das deutlich teurer als ein Neubau, muß tatsächlich über die Frage des Standortes nachgedacht werden, machte der Bürgermeister im Wirtschaftsausschuß deutlich.

Sage und schreibe 54 Planungsbüros aus Berlin und Brandenburg bewarben sich um die Planungsarbeiten für die Rekonstruktion der Schwimmhalle, die in dem Zuge auch attraktiver werden soll. CDU und FDP haben sich in den vergangenen Wochen in der Sache ins Zeug gelegt, Bürger nach ihrer Meinung befragt und ermittelt: In der Schwimmhalle soll man auch in Zukunft zuerst schwimmen können und darüberhinaus noch mehr Spaß im Sprudel-, Massage-, Rutsch- und Warmwasser sowie im Therapiebecken, in der Dampfsauna, auf gastronomisch versorgten Liegewiesen finden.

Nahezu selbstverständlich: Zwei einheimische Büros bekamen den Zuschlag für die Planungsarbeiten. Die ermitteln jetzt, in welchem Zustand die Halle ist und wie sie sich räumlich und inhaltlich erweitern läßt. „Erst dann wollen wir zusammenrechnen, was uns das alles kostet“, so Bürgermeister Wohmann über die nächsten Schritte.

Finanzierung noch wacklig

Womit wir beim Geld wären. Die Stadt hat keine großen Hoffnungen, vom „Goldenen Plan Ost“, der Kommunen bei der Sanierung ihrer Sportstätten finanziell unter die Arme greifen will, einen Batzen Geld abzubekommen. Ob aus anderen Fördertöpfen für Finsterwalde etwas herausspringt, muß man abwarten. Ein erster Termin mit dem zuständigen Ministerium ist schon mal geplatzt, jetzt will sich Potsdam Anfang Juli die Schwimmhalle ansehen und entscheiden, ob Geld für ihre Sanierung lockergemacht wird ­ oder die Sängerstadt von einem Spaßbad im Finsterwalder Sinne nur träumen kann.



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