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51 Jahre alt, aber wieder fit gekriegt: das Freibad

Am Sonnabend um 10 Uhr beginnt dort die neue Badesaison

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
26/05/2005
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
freibad
Foto/Abbildung
Dieter Babbe

Carola Peetz gehört zur Mannschaft vom Wirtschaftshof, die dem Schwimmstadion noch den Feinschliff gibt.

Die Stadt lockt: Drei Freibadgäste gewinnen «fiwave» -Karten

Für den Saisonstart im Freibad hat sich die Stadtverwaltung etwas Besonderes ausgedacht: Wer am Sonnabend als Badegast begrüßt werden kann – man muss nicht unbedingt ins Wasser springen – nimmt an einem Gewinnspiel teil: Gegen 19.30 Uhr werden drei Freikarten für die Schwimmhalle samt Sauna verlost – die Namen der Gewinner stehen am kommenden Montag in der Lausitzer Rundschau.

Finsterwalde. Die Stadt hat es wieder hingekriegt: Mit erheblichem Aufwand ist das alte «Schwimmstadion der Freundschaft» am Ponnsdorfer Berg, das bereits 51 Jahre alt ist, wieder startklar für die neue Badesaison gemacht worden. «Bis auf kleinere Mängel, die noch behoben werden, hat der TÜV sein OK gegeben», so gestern Kraft Stöber, Leiter des städtischen Bäder- und Sportstättenbetriebes. Ab kommenden Sonnabend kann man wieder in die Fluten springen – aber Vorsicht: Nicht erschrecken! Sprungturm und Rutsche sind für den Betrieb freigegeben. Die brüchigen Betonstellen wurden von den Mitarbeitern des Wirtschaftshofes ausgebessert, die Becken sind mit frischer Farbe überzogen worden, das Wasser steht bis zum Überlauf.

Am Sonnabend, Punkt 10 Uhr, wird das Freibad erstmals geöffnet. Vieles ist wie immer – nur die Öffnungszeiten nicht. Aus Sparsamkeitsgründen sind die drastisch reduziert worden. So ist montags bis freitags nur noch von 14 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 20 Uhr und sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Die Eintrittspreise bleiben die alten: Erwachsene zahlen zwei Euro, Ermäßigte (Schüler und Studenten) 1,50 Euro und Kinder einen Euro. Der Ein- bzw. Zweistunden-Aufenthalt ab 18 Uhr kostet jeweils die Hälfte. Die so genannten Dutzendkarten rechnen sich vor allem für Viel-Bader: Diese Karten sind für 15 Euro (Erwachsene und Ermäßigte) und für zehn Euro (Kinder) zu haben. Auch die Stullen kann man, wer möchte, zu Hause lassen – der Kiosk ist vermietet worden und öffnet ebenfalls am Sonnabend.

Freilich muss man noch ziemlich mutig sein, in die Fluten des Freibades zu springen: Dieses Wasser hat, was viele Seen und Teiche nicht haben: Es ist hygienisch sauber, wird von Rettungsschwimmern bewacht – zeigte gestern aber noch eine Gänsehaut-Temperatur von 17 Grad an. «Doch die wird schnell steigen, wenn in den nächsten Tagen hochsommerliche Temperaturen herrschen», verspricht Kraft Stöber – und hofft auf zahlreiche Besucher.

Die wird das «Schwimmstadion der Freundschaft» auch brauchen – soll es weiter geöffnet bleiben. Im Schloss fragt man sich ohnehin seit längerem, wie lange sich die Stadt diese kostspielige Freizeiteinrichtung noch leisten kann. Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen gehe im Schwimmstadion, das eine Sanierung im Grunde dringend nötig hat, immer weiter auseinander, stellte in dieser Woche erneut die Verwaltung im Werksausschuss des Bäder- und Sportstättenbetriebes fest. Vermutlich schon nach dieser Badesaison wird man im Rathaus eine Entscheidung fällen – «sicher eine schwere Entscheidung, hier hängen bei den Finsterwaldern viele Emotionen dran» – ob das Freibad eine weitere Zukunft hat. Erstmals ist neben dem «Schwimmstadion der Freundschaft» auch die Schwimmhalle, wenngleich verkürzt, den Sommer über geöffnet. Was enorm ins Geld geht – worüber noch zu berichten sein wird.



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