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Schwimmhalle im Juli zur Kur geschickt

Für 14 Millionen mehr Badespaß geplant

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
25/01/2001
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Finsterwalde. Im Finsterwalder Schloss ist es jetzt amtlich: Im Sommer beginnt die Sanierung der über 25 Jahre alten Schwimmhalle - die am Ende nicht nur neue Leitungen, Fliesen, Wasserhähne und Duschen, sondern auch eine Abteilung Spaßbad bekommen soll. Noch ist die Geld-Botschaft über eine Millionenspritze nicht angekommen - aber für Bürgermeister Johannes Wohmann war das gestern nur noch eine “Formsache”.

“Ende April rechnen wir ganz stark mit dem Fördermittelbescheid”, so Bauamtsleiter Frank Zimmermann - der bereits jetzt alle Weichen für die Bauerei in Finsterwaldes größter überdachten Badewanne gestellt hat. Bereits im Mai sollen ABMer anrücken, die alles, was nicht niet- und nagelfest ist, abreißen. Im Juli sollen, wenn alles wie geplant klappt, dann die Bauleute anrücken. Die werden mindestens bis Herbst nächsten Jahres im Stadiongelände zu tun haben - “wir hoffen, die Halle zum Saisonbeginn 2002 wieder öffnen zu können”, so Frank Zimmermann gestern in einem LR-Gespräch. Wert legt man bei der Stadt darauf, dass die Schwimmhalle auch weiterhin zuerst Schwimmhalle bleibt “mit der Rutsche, dem Sprudel und Warmwasserbecken sollen vor allem noch mehr Kinder, aber auch ältere Bürger, ihren Badespaß haben”, so heißt es.

Die Sauna soll bleiben

Die Sauna-Besucher will man allerdings auch in Zukunft nicht verprellen - obwohl die per Aushang schon mal informiert wurden, dass für sie bereits der 31. März der Letzte ist. Die Art und Weise der Information hat zur Verärgerung bei den Saunagästen geführt, die fühlen sich von der städtischen Entscheidung überrumpelt. “Wir müssen die Sauna einen Monat früher schließen, weil wir der Betreiberfirma für das Solarium die Möglichkeit für den Ausbau geben und auch anderen Firmen die Verträge kündigen mussten”, begründet Günter Henke, vom Wirtschaftshof, die vorzeitige Schließung.

Bauamtsleiter Zimmermann: Auch künftig soll die Schwimmhalle nicht ohne Sauna bleiben - weil beides zusammen die Sportstätte für viele attraktiv macht und Besucher lockt. “Allerdings gehört die Sauna nicht mit zum geförderten Sanierungskonzept, dafür suchen wir einen Investor. Wir bieten ihm ein Grundstück an, von dem aus Sauna und Schwimmhalle direkt miteinander verbunden werden können”, so Zimmermann. Nur für den Fall, es findet sich kein Bewerber, will die Stadt neu nachdenken: “Dann müssen wir gucken, wo wir Geld für eine Saune herbekommen.”

Im Stadion länger Saison

Doch die Stadt plagt da gegenwärtig noch andere Sorgen: Wohin während der Hallenreko mit den Kindern aus den städtischen Schulen beim Schwimmunterricht? Amtsleiterin Barbara Kling ist beauftragt, Kontakt mit Senftenberg aufzunehmen. Doch die Fahrerei ist mit Zeit und Geld verbunden. Als Alternative soll das Freibad am Ponnsdorfer Weg zur Verfügung stehen. “Hier, werden wir die Saison in diesem Jahr schon am 5. Mai beginnen und auch länger offen haben als sonst”, kündigte Günter Henke an.

14 Millionen Mark kostet die Kur der Finsterwalder Schwimmhalle - die eine Hälfte kommt aus EU-Töpfen, die andere aus der Stadtkasse. Schon bemerkenswert - in einer Zeit, da andere Städte ihre Umlagen nicht bezahlen können. Und nicht einen Pfennig für freiwillige Aufgaben übrig haben. Völlig unbeantwortet bleibt allerdings die Frage an das Rathaus, was den Besuchern der Schwimm- und Badespaß künftig kosten wird.



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