Schwimmhalle: Termin wackelt
«Schwere Zweifel» an der Übergabe im Herbst nächsten Jahres
- Autor
- Dieter Babbe
- Datum
- 15/09/2003
- Quelle
- Lausitzer Rundschau
- Stichwort
- schwimmhalle
- Foto/Abbildung
- Dieter Babbe
RUNDSCHAU war am Freitag mal gucken: Ein halbes Dutzend Bauleute arbeiteten an der Schwimmhalle.
Finsterwalde. Die Finsterwalder Schwimmhalle – seit Mai 2001 ist sie zu, seit dem Frühjahr 2003 wird – nach ewigen Querelen zwischen Stadt und Land – erst richtig dran saniert. Stadt und Planer hatten sich ein Kampfziel gestellt: Im Herbst 2004 soll die neue alte Halle mit Sauna und Spaßbad endlich fertig werden. Doch von Spaß keine Spur, als man jetzt im Schloss auf die Schwimmhalle zu sprechen kam. Denn: Auf der Baustelle droht eine weitere lange Zwangspause. Und eine Halleneinweihung erst irgendwann 2005?
Torsten Hensel, der zuständige Planer, trug die Hiobsbotschaft vor dem städtischen Wirtschaftsausschuss nüchtern vor: Beim Bau sind unvorhersehbare Probleme aufgetreten. Viel bleibt ohnehin von der alten Halle nicht stehen, doch von dem was bleibt, mussten zusätzlich und aufwändig Zwischendecken rausgerissen werden, sie waren nicht normgerecht, stellte Hensel fest. Damit, so der Architekt, sei der «zeitliche Puffer aufgebraucht». Oder anders gesagt: Jetzt darf nichts, aber auch gar nichts mehr dazwischenkommen – nicht mal ein Wintereinbruch.
Hensel versuchte, die Sache schön zu reden: Die Arbeiten am Rohbau sind im vollen Gange. Alle Aufträge, um die Hülle vor Frost und Schnee fertig zu bekommen, sind vergeben – zusammen für 6,3 Millionen Euro. Der Plan sieht vor: Bis zum 12. Dezember muss alles winterfest sein. Nur dann ist die Schwimmhalle eine Winterbaustelle, in der die Gewerke über die kalte Jahreszeit auch arbeiten können.
Doch es gibt arge Bedenken, ob das zu schaffen ist. Nicht bei nörgelnden Bürgern, nicht bei stichelnden Abgeordneten, die wieder gewählt werden wollen, sondern bei Fachleuten. «Schwere Zweifel» hat nicht nur Ausschussmitglied und Architekt Jürgen Habermann. Der Rohbau sei erst dann eine Winterbaustelle, wenn er beheizbar ist – davon ist die Schwimmhalle noch weit entfernt.
So sieht es auch Ausschussmitglied Rainer Genilke, selbst in der Baubranche tätig. Doch er hat noch ein anderes Problem – angesichts der freudigen Ankündigung, die Rekonstruktion würde billiger werden als geplant. Bei der Ausschreibung der Gewerke sei man offensichtlich «bis an die Schmerzgrenze» gegangen, stellte Genilke in Gesprächen mit Elektrikern fest. Er befürchtet: An der Schwimmhalle könnten Firmen kaputt gehen.
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