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Bisher 164 Besucher täglich in der Schwimmhalle

Bürgermeister «nicht enttäuscht» / Veränderte Preise? / Heute Schlossthema

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
22/12/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Finsterwalde. Bürgermeister Johannes Wohmann war bisher dreimal Badegast in der Finsterwalder Schwimmhalle. In Gesprächen mit etlichen Besuchern habe er in erster Linie «zufriedene Aussagen» gehört, so gestern das Stadtoberhaupt – in einem Pressegespräch nach dem ersten städtischen Fazit zur Schwimmhalle befragt. Er wisse aber: «Es gibt auch zahlreiche Hinweise.» Die würden zwar «alle ernst genommen», viele seien berechtigt, doch viel ändern soll sich zum Beispiel bei Preisen und Öffnungszeiten vorerst nicht: «Wir wollen den Schwimmhallenbetrieb zunächst mindestens ein halbes Jahr lang beobachten.»

Kritik an der Architektur der Halle ließ Wohmann nicht aufkommen – sie sei als «Gesamtkunstwerk des Architekten» zu verstehen, von Bürgern beklagte Mängel, wie zum Beispiel Stolperstellen, seien bei der Bauabnahme nicht beanstandet worden. Der anfangs oft geäußerte Eindruck, man fühle sich im Umkleidebereich wie im Aquarium, «beginnt sich langsam zu relativieren». Soll heißen: Viele Besucher haben sich daran gewöhnt – und erkannt, dass die Glasfenster einer besseren Übersicht durch das Personal sowie der Disziplin und Ordnung dienten.

Allerdings sieht Wohmann auch Handlungsbedarf: So könnten mehr Grünpflanzen ein Kontrast zum Betongrau sein. Zu prüfen sei auch, ob Halterungen an den Start- und Wendeseiten der Schwimmhalle angebracht werden können – jedoch leicht abnehmbare, weil die bei Wettkämpfen stören würden. Bürgermeister Wohmann ist jedenfalls «vom Auftakt in der Schwimmhalle nicht enttäuscht».

Fast 4 000 Besucher nutzten seit der Eröffnung und bis vergangenen Montag die Schwimmhalle und die Sauna – das sind 164 täglich. Hinzu kommen jede Woche noch etwa 100 Vereinssportler von «Neptun» sowie über 250 Schüler aus Finsterwalde, Crinitz, Sonnewalde und Sallgast zum Schulsport. Die durchschnittliche Nutzungszeit, so informierte gestern Hallenleiter Kraft Stöber, betrage im Schwimmbad lediglich eine Stunde und 47 Minuten, die Verweildauer in der Sauna gut zwei Stunden. «Wir hatten bisher noch keine Tagesbesucher – das war auch nicht zu erwarten. Die Gäste kommen, schwimmen ihre Bahnen und gehen wieder», so Stöber. Gut angenommen würden die Kurse für Aqua-Gymnastik, auch die Schwimmkurse seien bis März ausgebucht.

Dass man auf der Rutsche «keinen Zunder» drauf bekommt, wie eine der zahlreichen Leser-Reaktionen zur Schwimmhalle am RUNDSCHAU-Telefon war, könne er nicht bestätigen, meint der Hallenleiter: «Der bisherige Rekord liegt bei elf Sekunden für die 65 Meter – man braucht nur die richtige Badehose.»

Die bislang nur mittwochs und donnerstags angebotenen Frühschwimmzeiten ab 7 Uhr würden nicht erweitert – «solange nicht mehr Schwimmer kommen. Wir müssen mit unserem Personal auskommen», meint Stöber. Für Arbeitslose stellte er auch keine Ermäßigung in Aussicht, stattdessen kündigte er monatliche «Aktionstage» an, an denen die Halle zum Preis von 2,50 Euro für drei Stunden genutzt werden könnte, «hier muss sich dann niemand als Bedürftiger ausweisen». Die Preise für Behinderte würden «noch einmal thematisiert».

Vielleicht heute Abend schon, wenn die Abgeordneten sich mit einer ersten Veränderung der Eintrittspreise beschäftigen. Die Verwaltung unterbreitet in einer Vorlage zunächst nur den Vorschlag, Gruppentarife einzuführen und den Familientarif für die Gäste noch günstiger zu gestalten. Die außerordentliche Stadtverordnetensitzung beginnt um 18 Uhr im Hinterschloss.



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