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Die Schwimmhalle braucht täglich etwa 200 Besucher

Heute: Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
22/09/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle
Heute ab 18 Uhr Preise und Zeiten

Was wird ein Besuch von Schwimmhalle und Sauna kosten« Zu welchen Zeiten kann man die Halle nutzen» Wie «vertragen» sich die Badegäste, Schwimmschüler und Vereinssportler miteinander? Alles Fragen, auf die man heute Abend im Schloss Antworten sucht – wenn die Stadtverordneten um 18 Uhr zu ihrer 9. Sitzung zusammenkommen.

Finsterwalde. Im Finsterwalder Schloss rechnet man mit einem regelrechten Ansturm auf die Schwimmhalle, wenn die Ende November wieder eröffnet wird. «Viele Leute sind neugierig – und regelrecht heiß darauf, nach Jahren hier endlich wieder schwimmen und in die Sauna gehen zu können» , habe er aus zahlreichen Gesprächen entnommen, so Hallenleiter Kraft Stöber gestern beim monatlichen Bürgermeister-Pressegespräch. Das könnte allerdings zu einem Problem werden – «wenn 3 000 auf einmal rein wollen: Die Schwimmhalle hat aber nur 210 Umkleideschränke».

Gegenwärtig strickt Stöber emsig an einem Marketingkonzept für die Schwimmhalle, die nach der Rekonstruktion mit einem völlig neuen Outfit und zusätzlich mit einem Wellnessbereich locken wird. Noch in dieser Woche will er eine Werbefirma damit beauftragen, ein einprägsames Logo mit dem Namen «fiwave» – darauf hatte sich der Bildungsausschuss mit großer Mehrheit verständigt – zu entwerfen, der als Schriftzug auf allen Karten und an der Halle selbst zu lesen sein wird.

Zur Eröffnungsfeier, die am 27. November vorgesehen ist, soll eine «prominente Persönlichkeit des Schwimmsports» eingeladen werden, macht Stöber schon mal neugierig, ohne einen konkreten Namen zu nennen. In der Startphase werde es allerdings «keinen Eintritt zum halben Preis» geben, gab man gestern im Rathaus zu verstehen: «Diese Marketingstrategie ist dem Spaßbad ,Wonnemar’ in Bad Liebenwerda letztlich auf die Füße gefallen: Viele wollten zwar gucken und baden, aber hinterher kamen deutlich weniger Besucher. Wir wollen Preise anbieten, die sich mit denen in Senftenberg und Lauchhammer messen lassen können», so heißt es. Vorschläge der Verwaltung zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten sind in den städtischen Gremien vor zwei Wochen diskutiert worden – und sind heute Abend Gegenstand der Debatte in der Stadtverordnetensitzung.

Fakt ist schon jetzt: Die neue Schwimmhalle wird für die Stadt ein erhebliches Zuschussgeschäft. Stadtkämmerin Dagmar Sprenger rechnet im nächsten Jahr mit Ausgaben in Höhe von runden 400 000 Euro – und kommentierte: «Wir werden ganz schön rudern müssen.» So würden für einen reibungslosen Betrieb zwölf statt bisher nur fünf Mitarbeiter benötigt – wobei aus Sicherheitsgründen immer zwei Mitarbeiter in der Halle sein müssen. Hinzu kommen in den vier Monaten im Sommer noch zusätzliche Personalkosten für das Freibad, das weiterhin in Betrieb bleibt. Mit dieser Dutzend-Mannschaft will Hallenleiter Stöber optimale Öffnungszeiten anbieten, die sich mit der alten Halle nicht vergleichen lassen – ohne die bisher übliche Sommerpause und möglichst von früh morgens bis spät abends, «wie die Besucher es wünschen». Einen Kassenautomaten, wie zunächst geplant, soll es nicht geben, stattdessen freundliche Mitarbeiter. Er stellt aber auch klar: «Wegen drei, vier Besuchern können wir die Halle nicht öffnen. Wir müssen anfangs noch Erfahrungen sammeln.»

Im Schloss rechnet man so: Zufrieden könne man sein, wenn im Schnitt täglich 150 Besucher in die Schwimmhalle und 50 in die Sauna kommen. Dann seien die Kosten allerdings erst zu 40 Prozent gedeckt. Und dennoch bleibe die einstige Entscheidung, die Schwimmhalle zu sanieren und aufzuwerten, auch heute noch richtig, gab Bürgermeister Johannes Wohmann gestern zu verstehen. «Um als Mittelzentrum auch in Zukunft bestehen zu können, braucht Finsterwalde diese Schwimmhalle.» Er sei sich sicher, dass die Badelustigen, die in den letzten Jahren nach Senftenberg oder Lauchhammer abwanderten, hier blieben, wenn eine attraktive Schwimmhalle praktisch vor der Haustür stehe. Zudem sei es ein Wettbewerbsvorteil für Finsterwalde, wenn die Schwimmhalle künftig noch besser als bisher mit dem «Sportpark Sängerstadt» vermarktet würde. Die Stadt will dazu im nächsten Jahr einen Eigenbetrieb Sportstätten gründen.



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