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Schwimmhalle: Preise und Öffnungszeiten stehen jetzt fest

Christian Homagk habe vom Verein «Dresche gekriegt»

Autor
Dieter Babbe
 
Datum
27/09/2004
 
Quelle
Lausitzer Rundschau
 
Stichwort
schwimmhalle

Finsterwalde. Bei den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen der Finsterwalder Schwimmhalle, die am 27. November übergeben werden soll, wird sich die Stadt weitgehend an den Konkurrenzbädern in Senftenberg und in Lauchhammer orientieren. Die Preise sind nach Nutzungszeiten gestaffelt: bis eine, eineinhalb, dreieinhalb Stunden, es gibt auch Tageskarten. Danach wird zum Beispiel die Einzelkarte für eineinhalb Stunden Baden 4,50 Euro, Sauna sechs Euro und die Kombination von beidem 7,50 Euro kosten. Es werden auch unterschiedliche ermäßigte und Familienpreise für Baden, Sauna und die Kombination angeboten.

Darauf hatten sich die Stadtverordneten in der vorigen Woche einmütig verständigt. Zur Diskussion bei den Eintrittspreisen kam es lediglich bei zwei Tarifen: Der FDP-Abgeordnete Christian Homagk empfand den Eintritt für Kinder von drei Euro für eineinhalb Stunden zu hoch, der sollte auf zwei Euro reduziert werden – was die Stadtverwaltung ohne Abstimmung so übernahm.

Eigentor geschossen

In dem anderen Fall hatte sich Homagk allerdings ein Eigentor geschossen: Im städtischen Hauptausschuss monierte er die von der Verwaltung vorgeschlagene Gebühr von 10,52 Euro pro Stunde für die Vereine (ohne Bahnenbegrenzung) als «viel zu niedrig». Verglichen mit den Turnhallen sei das «geschenkt». In Leipziger Schwimmhallen zum Beispiel müssten Vereine 60 Euro pro Bahn bezahlen. Für Finsterwalde hielt er acht Euro pro Bahn und Stunde für angemessen. Diesen Vorschlag – zumal er von einem Schwimmer und Vereinsvertreter kam – nahm die Stadtverwaltung sofort freudig auf und übergab der Stadtverordnetenversammlung eine überarbeitete Gebührentabelle.

In dieser Runde stellte Christian Homagk seinen Vorschlag allerdings im Nachhinein als einen «Fehler» dar, für den er von seinem Neptun-Verein «Dresche gekriegt» habe. Er habe hier «aus der Hüfte geschossen», wollte deshalb einen Rückzieher machen und schlug jetzt vor, die Vereinsgebühren von acht auf vier Euro pro Bahn und Stunde zu reduzieren.

Gab kein Zurück mehr

Doch die Messen waren offensichtlich gesungen – bei der Verwaltung wie in der Vertretung. Bürgermeister Wohmann sieht mit dem höheren Preis einen Zwang für die Vereine, sich auf eine möglichst geringe Anzahl von Bahnen zu beschränken – die Schwimmhalle müsse zuerst der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Auch Dieter Thor (CDU) begrüßte den «noch immer moderaten» Acht-Euro-Preis, der Vorschlag sei schließlich von einem erfahrenen Mann gekommen. Da nützte es auch nichts, als die BfF-Stadtverordnete Marlies Homagk ihrem Vereins- und Lebenspartner zur Seite sprang, als sie meinte: Enorm, was da finanziell auf die Vereine zukommt – zum ursprünglichen Vorschlag von 10,52 Euro auf jetzt 24 Euro bei drei Bahnen: eine Steigerung auf das Zweieinhalbfache, rechnete sie vor. Mit nur einer Gegenstimme sind die Schwimmhallentarife – mit dem alten Homagk-Vorschlag – beschlossen worden. Lediglich Hannelore Elmer (SPD) fügte noch an: Nach einem Jahr werden die Tarife noch einmal überprüft.

Die Öffnungszeiten der Schwimmhalle sind so geregelt, dass – anders als in der alten Halle – auch bei Vereins- und Schulsport die Öffentlichkeit fast immer Zugang zum Schwimmbecken hat. Lediglich am Sonnabend- und Sonntag früh bis 9 Uhr nutzen die Leistungszentren Schwimmen und Triathlon alle fünf Bahnen alleine – und die sogar kostenlos.



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